Ein neuer Aufbruch – Ende Oktober 2019

 

Ein Jahr ist vergangen. Ein Jahr in dem so viel passiert ist und wenn ich genau bin ist es ein Jahr und ein Tag.

Nun ist es so weit, es geht weiter.

Ein neuer Kontinent wartet.

Diesmal ist die Aufbruchsstimmung für mich eine ganz andere. Schon die Wochen vor Abflug sind gefühlsmäßig nicht vergleichbar mit jenen 2018. eigentlich begann es mit dem Tag, an dem die Entscheidung feststand, die Flüge gebucht waren und die Gewissheit bestand, es geht wieder los.

Ich fühle mich so sicher, kann es kaum erwarten dieses Gefühl der Freiheit erneut auszuleben und freue mich auf das neue Abenteuer.

Das Zurücklassen, auch wenn es unter anderen Bedingungen stattfindet, sich viel geändert hat aber doch irgendwie alles geblieben ist, fühlt sich anderes an. Vielleicht ist es die Sicherheit, dass bei einem Wiedersehen nicht verändert ist. Das Beziehungen eine Reise überstehen und die Menschen einen nehmen wie man ist. Und doch gibt es einen gewaltigen Unterschied. Ein Stück zu Hause kommt mit. Ein großer Teil meines Lebens, meines Herzens begleitet mich auf dieser Etappe.

Selten war ein Start so entspannt – ich ruhe regelrecht in mir selbst und freue mich einfach. Auch wenn ich nicht weiß was mich erwartet, so bin ich mir sicher, es kann nur großartig werden. Erfahrungen haben mich gelehrt, alles wird gut, wenn man sich darauf einlassen kann.

Das letzte Mal Tschüss sagen, einen Tag zuvor, fällt etwas inniger aus als normal wenn wir uns nach einem schönen Tag verabschieden. Die Umarmungen sind intensiver, die Worte wärmer, wie ein danke für alles und ich hab dich lieb, darf nicht fehlen!

Eine kleine Träne aus dem Augenwinkel wischen und lächeln. Ein letztes Mal fest in den Arm nehmen, ein letzter Kuss und los. So kann man sich die Verabschiedung vorstellen…

Es kommen noch Tränen, aber dazu später.

Denn vorher gibt es da noch etwas, etwas so schönes, was mir wieder mal klar geworden ist. Familie ist einfach Familie!

Der Flug ging von weiter weg, und so kamen wir einen Abend zuvor bei einer lieben Verwandten unter. Lange haben wir einander nicht gesehen, wenig Kontakt gehabt und trotzdem wurden wir so warm und herzlich aufgenommen. Verbringen noch einen wunderschönen Abend zusammen und fühlen uns willkommen, dazugehörig und geliebt. Wie kann eine Reise besser beginnen.

Am Flughafen ein gemeinsames Foto und dann geht es auch schon los. Ohne Probleme verläuft unser Start. Auch wenn ich den ersten Flug unter Tränen erlebe, denn irgendwie bin ich emotional dann doch angeschlagen, so dass mich das Schicksal der Figuren meines Buches mitnimmt,  ich bin so ergriffen, dass ich während des Lesens weinen muss. Es ist nichts außergewöhnliches für mich, aber zeigt ja doch, dass eine gewisse Anspannung abfällt und ich bereit für diese lieb gewonnene Freiheit bin…

So startet endlich ein neuer Teil meiner Reise.

In Indien angekommen, nachdem auch der zweite Flug ohne Probleme verläuft, freue ich mich über die warmen Temperaturen. Auch wenn unsere Fahrt zum Hostel direkt das erste Abenteuer mit sich brachte und wir komplett und ohne Vorwarnung mitten im Indischen Alltag landeten…

Aber vorher gibt es da ja auch noch eine Neuheit, das Visum.

Vor Einreise haben wir online ein Visum beantragt und müssen mit diesem nun unsere Erlaubnis zur Einreise abwarten. Es ist genehmigt und sollt ohne weitere Vorkommnisse von statten gehen. Aber es ist die erste Erfahrung dieser Art und bleibt aus diesem Grund spannend.

Doch alles kein Problem. Wir stellen uns mit den zahlreichen anderen Einreisenden in die Schlange und geben, als wir an der Reihe sind, unser Visum ab. Bekommen einen Stempel und zack, sind wir eingereist.

Bangte ich bei meinem letzten Flug zu Recht um mein aufgegebenes Gepäck,  ist diesmal alles gut gegangen. Ja ich freue mich, mein Backpack auf dem Rollband zu sichten.

Nun erwarten wir, meine Schwester und ich, eine weitere Mitreisende. Denn Indien bestreiten wir zu viert, in unserer kleinen, privaten Reisegruppe. So stehen wir am internationalen Flughafen in Delhi und empfangen eine liebe Seele aus der Schweiz.

Als nette Begrüßung haben wir ein Schild mit ihrem Namen angefertigt und fallen uns direkt in die Arme.

Kleiner Funfact: ich wollte auch schon immer mal so am Flughafen begrüßt werden…

Wir steigen direkt in das Leben des bunten Landes ein und fahren morgens um 8Uhr mit der Metro zu unserer Herberge.  So war die Info an die Vierte im Bunde, welche wir ein paar Stunden später freudig im Hostel empfangen. Tja, nur wurde aus der Metrofahrt nichts. Eine Taxi- , eine Rickscha-  und eine erneute Taxifahrt, überfreundliche aber etwas aufdringliche Inder und zwei Handynummern später, kommen wir nach zwei Stunden an unserer Unterkunft an. Vollkommen mit Eindrücken erschlagen, sehr wenig schlaf uns der ersten Aufregung warten wir auf unsere Betten, holen ein paar Informationen ein, schlafen etwas uns ziehen am Nachmittag zum erstes Mal los.

Entweder man liebt oder man hasst es, so sagt man über Indien.

Auch wenn Liebe sich entwickeln muss, etwas Zeit braucht und ein Kennenlernen notwendig ist, so kann ich schon jetzt sagen, Hass ist es auf keinen Fall!

Die Marmorhöhlen in Chile sind ein wahres Naturwunder

Chile überzeugt mich mit einem Naturwunder nach dem Nächsten, so dass ich hier einen kurzen Einblick über meinen Besuch bei den Marmorhöhlen, auch als Capillas de Marmol, Marble Cave oder Cuevas de Mármol bekannt, gewähren kann.

Wo liegen diese Marmorhöhlen in Chile überhaupt?!

Mitten auf dem Gletschersee Lago General Carrera in Patagonien, der sich an der Grenze zu Argentinien befindet, versteckt sich dieses wunderschöne Plätzchen.
Auf völlig natürliche Weise sind sie entstanden und zählen zu den magischsten Sehenswürdigkeiten unserer Erde. 

Die Anreise

Nach einer umständlichen und aufwändigen Anreise, sie dauerte 2 Tage, bin ich in Rio Tranquilo angekommen.

Von Puerto Natales, wo ich zuvor den Torrest del Paine bewandert habe, ging es mit dem Bus über El Calafate nach Chile Chico und von dort weiter nach Puerto Río Tranquilo.
Es gibt gute Bus Verbindungen, allerdings ist das spontan alles immer etwas kompliziert, da viele diesen Weg wählen. Zur Nebensaison gibt es hier und da auch gerne mal Ausfälle und generell nur vereinzelte Anbieter, die fahren.
Hitchhiking hingegen klappt ganz gut. 


Ich hatte Glück, die Verbindung nach El Calafate war kein Problem.
5 Stunden im Bus und eine Übernachtung später, saß ich im Bus nach Chile Chico. 12 weitere Stunden sollte diese Fahrt dauern. Nach 15 Stunden kamen wir an der Grenze an. Eine Verbindung zum Ziel? Fehlanzeige. Die Kleinbusse waren alle voll ausgebucht, die Einheimischen von den ganzen Backpackern genervt, so dass kaum einer anhielt. Nach einem halben Tag warten, bekam ich einen Platz im Bus und freute mich nach weiteren 11 Stunden auf den Straßen, das Ziel zu erreichen. Leider mitten in der Nacht.

Unterkunft

Vorher etwas buchen?
Besser ja!
Hatte ich es so gemacht?!
Natürlich nicht…
Unterkünfte gab es kaum oder sie lagen in einer Preisklasse, die für mich unverschämt hoch war. Also entschied ich mich für Couchsurfing.
Zum Glück nicht allein, denn zwei ungewöhnliche Erfahrungen waren das.
Mitten in der Nach wurden wir von einem netten junge Mann abgeholt und er fuhr uns etwa 2 km aus dem sehr kleinen Ort heraus in den Wald. Dort stand seine Hütte, die er sich mich drei weiteren Männern teilte. Wir (eine Bekanntschaft aus dem Bus) bekamen ein Zimmerchen, man kann es auch Kämmerchen nennen. Es gab weder fließend Wasser, noch Strom oder sonst was.
Schnell war klar, lange werden wir nicht hier bleiben.



Buschbrände 

Voller Vorfreude erwartet mich zu Beginn erstmal die Ernüchterung: eine Besichtigung sei Aufgrund von Buschbrände derzeit nicht möglich.  
Sollte ich die Marmorhöhlen in Chile, dieses Naturwunder, etwa nicht zu Gesicht bekommen?



War doch der Plan, mit dem Kajak am späten Mittag, frühen Nachmittag auf eigene Faust diese Schönheit zu besichtigen und sich ganz und gar treiben zu lassen.
Leider zu gefährlich bei der aktuellen Lage, so buchte ich zwei Tage später eine Tour mit Fremden am Vormittag.
In der Zwischenzeit stellten wir fest, dass der Ort wie ausgestorben war.
Wir wechselten die abgelegene Waldhütte und kamen bei einem anderen, einheimischen Herren unter, der mit seinen Hühnern (!!) in einem Zimmer lebte.
Ich sage mal so, eine Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde. Dazu zählt auch das Lagerfeuer im Garten, der malerische Sonnenuntergang am See und natürlich das Erlebnis selbst.



Ein wahres Wunder unserer Mutter Erde 

Denkt man an Marmorhöhlen, erwartet man nicht das!
Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, bestehen die Wände der märchenhaften Capillas de Marmol nicht aus Marmor. Sie weisen lediglich die Formen auf. Faszinierend, wie hier in Chile,  an der Grenze zu Argentinien, dieses Naturschauspiel der Marmorhöhlen, auf völlig natürliche Weise, entstanden ist. Das Farbenspiel von Licht, Wasser uns Steinen ist ein unfassbar schönes Zusammenspiel und etwas sehr Einzigartiges.

Wir machen uns auf den Weg zum Wasser und wurden von einem ruhigen, türkisfarbenem See empfangen. Der Himmel schien in seinen schönsten Blautönen und die Sonne stand hoch- nicht die perfekten Lichtverhältnisse. Dennoch, als wir uns diesem Naturwunder, den Marmorhöhlen hier in Chile, näherten, waren alle Strapazen wie weggeblasen.
Einfach ein wunderschönes, gigantisches und so besonderes Erlebnis!
Diese unglaublichen Marmorhöhlen zu sehen hat mir wieder mal deutlich gezeigt, zu was die Natur im Stande ist.
Keine Worte können das Gesehene beschreiben, keine Bilder die Schönheit einfangen und dennoch kann ich nur diese Aufnahmen für sich sprechen lassen …

  

Diese Farben, dieses Wetter und das Lächeln in unseren Gesichtern.
Daraus kann man doch tatsächlich nur schließen, dass dieses Erlebnis etwas ganz Besonderes ist.

Viele Reisende lassen dieses Ziel aus, da es tatsächlich eine kleine Tortour ist. Jedoch bin ich außerordentlich froh, dass ich all dies auf mich genommen und auch die zwei Tage in dem Ort ausgegessen habe, denn sind wir mal ehrlich.
So etwas sieht man nicht alle Tage.

Danke Chile!
Nach dieser so wunderbaren Erfahrung, ein Stückchen reicher im Herzen, ein kleines bisschen mehr stolz auf meine innere Stärke, fühle ich mich nun bereit für einen Wandel, für ein neues Land und andere Abenteuer. 
Ein Kontrast Programm sozusagen.
Aber natürlich nicht von 0 auf 100.  
 


 

 

 

 

 

Meine Begegnung im Torres del Paine



Lebhaft erinnere ich mich an diverse Unterhaltungen über das Land Chile und über den Nationalpark Torres del Paine.

„Dieser Granit zählt zum Besten was unsere Erde (für Kletterer) zu bieten hat“ 

schwärmt Franco, den ich in einem Hostel treffe.

Nun habe ich schon viel gelesen, gehört und Bilder von Chiles wohl berühmtestem National Park gesehen.

Oh Chile, du hast mir mal wieder etwas so Besonderes gezeigt.
Ein Ort voller Ruhe und so viel Schönheit, dass mir noch heute Tränen in die Augen steigen, wenn ich Bilder meiner Zeit dort sehe oder an die unvergesslichen Momente denke.
Dieses Wander-Paradies. Ein Wunder der Natur in dem unfassbar schönen Nationalpark.

Der Torres hat mir unglaublich viel gegeben

Diese Ruhe der Natur, die anmutige Stimmung und die Liebe zu mir selbst sind nur einige Auszüge dessen.
Ich hatte für meine Reise keinen richtigen Plan, wollte und habe mich treiben lassen, doch der Torres del Paine stand auf der Liste.
Lange bin ich immer drum herum gereist, hatte nichts geplant und dann Anfang Februar 2019 war es endlich soweit.
Nachdem meine Seele einige Höhen und Tiefen durchmachte, ich Abschied nahm, mich zurück zog und drei Wochen Reisepause, bei einem Freund in La Serena, einlegte, fühle ich mich durch das Vorhaben der Wanderung bestärkt.

Auf einmal war da neue Energie. Ich konnte mir nichts Schöneres vorstellen als ein paar Tage in der Natur zu verweilen.
Wie es der Zufall so wollte, bestritt ich dieses Abenteuer nicht allein und gewann eine Freundin fürs Leben.

Damit habe ich so nicht gerechnet

Sonnenschein
Das unberechenbare Wetter in Patagonien hat mich gelehrt, auf alles gefasst zu sein. War ich auch- nur nicht auf das. Drei Tage strahlender Sonnenschein.

So schwitzte ich eher und freute mich auf der ca. 100km Wanderstrecke über den ein oder anderen kühlen Windzug.

Diese Region hat mich verzaubert, hat innerlich viel in mir bewegt und mich verändert.
Auch wenn ich auf meiner Reise gelernt habe, dass es die Begegnungen sind, die nie an Besonderheit verliert, da kann der Ort noch so schön sein, erfahre ich hier eine ganz neue Seite. Ich habe einen so tollen Menschen getroffen. Einen Menschen, der mir nicht näher sein kann, eine Seele die mich in Geborgenheit hüllt, ein Herz, welches so rein und ehrlich ist, dass ich jeden Herzschlag fühlen kann.
Denn ich habe mich selbst getroffen!
Mich neu kennengelernt und diese Liebe zu den Bergen entdeckt.

Was haben lange Wanderungen mich bis vor kurzem nicht sonderlich  interessiert, wie lästig kamen mir die unzähligen Gedanken in meinem Kopf vor. Bis ich den Gefühlen in meinem Herzen und der Kraft meines Körpers einmal richtig zugehört habe.
Hier in der Natur, in der Stille und der Schönheit um mich herum, fühle ich mich klein, nicht im Sinne von kraftlos, sondern im Vergleich zu dem großen Ganzen. Da kommt man sich doch sehr unscheinbar vor. Ein wichtiger Prozess und eine lehrreiche und nachhaltige Feststellung.

Was die Natur mir gab:

Rückblickend betrachtet habe ich an diesem Punkt meiner Reise, hier im Torres del Paine, eine unglaubliche Verwandlung durchgemacht. Ich hatte tolle Gespräche und eine ganz wunderbare Begleitung.

Trotzdem ziehe ich die meiste Energie aus der Zeit mit mir selbst. Mit der bewussten Auseinandersetzung meines Inneren. Und ich kann sagen, diese Reise wird niemals enden. Sie wird weiter gehen, nicht immer den Weg vorgeben und vor allem kein Spaziergang sein.
Es wird viele Höhen, aber auch einige Tiefen geben.
Ich weiß, da warten Berge und Täler auf mich, schmerzende Erfahrungen, Tränen und Augenblicke, in denen ich vor Glück die Welt umarmen möchte.
Aber mit großer Sicherheit ist mir bewusst, dass sich nichts mehr loht als das…

Ein nicht endendes Abenteuer, welches sich Leben nennt. Ein Leben, welches frei und nach den eigenen Wünschen gestaltet werden kann.

Nun aber genug von diesem kurzen Ausschnitt der inneren Reise. Kommen wir zu einigen Fakten, zum Beispiel wie alles begann…
Nachdem ich die Atacama Wüste entdeckt habe, in Bolivien durch die Salzwüste spaziert bin und den Machu Picchu gesehen habe, bin ich nach Patagonien und habe mich verliebt. Patagonien hat mir so unglaublich viel gegeben. Genau das, was ich zu dieser Zeit so bitter nötig hatte. Energie! Welche wie von selbst  zu mir zurück floss. Da waren so wunderschöne Landschaften, so viel Frieden von innen und außen. Dies sind wohl einige der Gründe, warum ich eine so starke Verbundenheit spüre und diese Zeit meiner Reise mich so sehr geprägt hat.

Ein Abstecher in die Antarktis und dann entschloss ich mich, den Torres del Paine doch zu besuchen.
Ich habe mich ehrlicherweise immer etwas gedrückt, weil es in der Hauptsaison eine gewisse Vorlaufzeit an Planung und Organisation benötigt und wie wir alle wissen, das so gar nicht mein Ding ist.

Doch dann

Die drei Granittürme, wonach der Park auch benannt ist, sind das Wahrzeichen des Nationalparks Torres del Paine, welcher im chilenischen Teil von Patagonien liegt.
Aber auch die hoch aufragenden Berge oder die blau leuchtenden Eisberge, welche sich immer wieder von den Gletschern abspalten, oder die goldenen Grassteppen, die seltene Tiere wie die Lama ähnlichen Guanakos beheimaten, zeichnen den Nationalpark aus.
Neben den gigantischen Granittürmen sind auch die hornförmigen Gipfel der Cuernos del Paine sehr bekannt und wunderschön anzusehen.
Diese Landschaft ist ein wahres Paradies für den Blick durch die Kameralinse, denn die Schönheit raubt einem den Atem und bietet unzählige, einzigartige Motive.

Wie schon erwähnt, ist es besser, sich vorher mit der Organisation auseinander zu setzen, denn besonders zur Hauptsaison ist der Torres del Paine ein sehr beliebtes Reiseziel. Die Basecamps sind schnell ausgebucht und die Unterkünfte vor Ort sind begrenzt.

Wie komme ich hin? 

Ein paar Informationen zur Anreise.
Von Chile:
Von Punta Arenas kommt man beispielsweise sehr gut mit dem Bus zu dem Nationalpark .
Es gibt vor Ort viele Busunternehmen, die einen innerhalb von 5 Stunden nach Puerto Nentales (Ausgangsort für den Torres del Paine) bringen. Und allein die Fahrt dorthin ist schon ein sehr guter Einstieg. Unendlich weite Landschaften erstrecken sich neben den Straßen und auf der anderen Seite sind Berge in der Ferne zu erkennen. Die Anden sind eine unglaublich beeindruckende Bergkette und stechen immer wieder hervor!
Von Argentinien:
Hier kann man von Buenos Aires nach El Calafate reisen und auch von dort aus wieder mit dem Bus nach Puerto Nentals fahre. Natürlich eine gute Variante, um die Schönheit der argentinischen Seite Patagoniens ebenfalls zu besuchen.

Die beste Reisezeit ist Oktober bis Mai. Hauptsaison ist Dezember bis März.
Idealerweise würde ich die Massen in diesen Monaten umgehen, wenn es sich einrichten lässt.

Schlafen im Nationalpark Torres del Paine?

Im Nationalpark befinden sich mondäne Hotels, Schutzhütten und Campingplätze. Welche immer sehr gut besucht sind. Daher ist eine Reservierung für eine mehrtägige Wanderung unerlässlich.

Ich möchte hier kurz das EcoCamp erwähnen.
Sicherlich ist es für viele Backpacker keine Option, war es für mich auch nicht, aber dennoch ist es ein außergewöhnliches Konzept und in meinen Augen allein schon daher empfehlenswert. Es ist eher so das Glamping auf dem Wanderweg. Das Camp bietet den Komfort eines modernen Hostels (oder sogar eines Hotels) und den jugendlichen Charme eines Zeltdorfes. 

Doch auch andere Unterkünfte und Zeltplätze gibt es auf der Stecke in Genüge.



Tagestouren

Eine andere Möglichkeit ist es auch, Tagestouren zu machen.
Die Busse fahren Morgens zum Sonnenaufgang und Abends zum Sonnenuntergang zu verschiedenen Eingängen des Nationalparks Torres del Paine.

Aber mindestens eine Übernachtung im Park sollte man schon machen. Mit etwas Glück ist es auch spontan möglich, einen Platz zu reservieren.

Welchen Track laufe ich?

Mit diesem Gedanken beschäftigte ich mich nicht sehr lange, denn der Mangel an Erfahrung mit Mehrtageswanderungen, lässt mich schnell zu der Überzeugung kommen, dass ich es nicht direkt übertreiben möchte und so stand ich nicht groß vor der Qual der Wahl ob ich nun das “W“ oder das „O“ laufe. Zumal es meine kurzfristigen Pläne auch nicht anders zugelassen hätten.
Das sogenannten „W“ ist der südliche Teil des Rundweges. Der Name dieser Wanderung, welche durch drei Täler führt, stammt von der Form des Verlaufes ab.

Für die Wanderung ist ein großer Rucksack angesagt!

Ausrüstung – was brauche ich wirklich?

Sicherlich hängt das von einem selbst ab, doch für Mehrtageswanderungen ist ein Zelt, ein warmer Schlafsack, eine Schlafunterlage, wetterfeste Kleidung und nicht zu vergessen, gutes Schuhwerk, notwendig… Diese Basics kann man vor Ort leihen.

Ein kleiner, aber wohl nicht unerwarteter Tipp:
Auch hier lohnt es sich schnell und organisiert zu sein.

Verpflegung:

Alles was sich gut transportieren lässt, nicht so schwer ist und keine Sterneküche für die Zubereitung benötigt, kann als Proviant dienen. Neben Nüssen und Brot, Bulgur, Tomatenmark, Reis, Nudeln, Bohnen und was es sonst noch alles gibt, landet bei mir immer Avocado mit im Gepäck.

Zur Orientierung:

Ein paar Tage Out of Order.
Ohne Strom oder gar Handyempfang ist es sinnvoll, sich eine Offline App zu zulegen oder auch die Karte zu nutzen, die jeder Besucher beim Eingang in den Nationalpark erhält. Auch eine Powerbank und aufgeladene Akkus für die Kamera sind von Vorteil.

In dem Ort Porto Nenthales kann man in jedem Hostel für einige Tage seine Sachen lagern, so dass nicht unnötig noch der ganze andere Backpack Inhalt mitgeschleppt werden muss.

Erhaben ragen sie vor einem in den Himmel.
Die Türme des blauen Himmels, dass ist die Übersetzung der drei Granitnadeln der Torres del Paine. Sie sind das Wahrzeichen des gleichnamigen Nationalparks. Völlig zu Recht!
Vor mehr als zehn Millionen Jahren, als flüssiges Magma aus dem Bauch der Erde nach oben drang und dort zu schwarzem Schiefergestein abkühlte, sind sie entstanden. Nach ihrer Erosion durch eiszeitliche Gletscher treten diese Gesteine heute in faszinierender Gestalt zu Tage. Das ehemalige Magma findet sich im hellen Granit wieder, während der Schiefer als dunkle Kappe die Gipfel abdeckt.
Für mich eine unsagbare Schönheit und einmal mehr ein Merkmal dafür, was für Wunder unsere Erde vollbringen kann…

 

 

 

 

Ein letztes Mal mit den Füßen auf der Antarktis

Ein letztes Mal Antarktis. Mit diesem Landgang werde ich zum letzten Mal einen Fuß auf die Antarktis setzen. Ich muss sagen, ein bisschen wehmütig bin ich schon.

An viele Orte kann man zurück kehren, doch ich glaube so eine Reise macht man nur einmal im Leben!

Wie soll ich je beschreiben oder erklären wie besonders diese zwei Wochen waren?Was sie mit mir gemacht haben? 
Ich wurde gefragt ob es schon immer ein Traum war, diese Reise anzutreten. 
Nun ja, im Grunde hatte ich es mir vor ein paar Jahren mal in den Kopf gesetzt, erst als ich in Südamerika angekommen war und schon einige Abenteuer wie die Atacama Wüste, Salar de Uyuni oder den Machu Picchu hinter mir hatte, wurde der Wunsch nach dem ewigen Eis immer größer.
 So kam es, dass ich alles in Bewegung setzte und am Ende nun hier stehe.

Auf dem Weg zurück Richtung Festland ist der letzet Stop die Walkers Bay. 
Waren wir doch am Vormittag noch in der Antarktis und ankern in der Wahlers Bay, erfahren etwas über den früheren Wahlfang und begaben uns auf dessen Spuren. Ein neuer Vulkan, so ganz anders als der Krater am Vormittag. Ein letztes Mal Antarktis also.



Das wohl auffälligste Merkmal von Walkers Bay

Schon die Anfahrt zur Walkers Bay, der Ort, an dem ein letztes Mal das Antarktische Land erkundet wird, ist so ganz anders als alles was wir bis her sehen durften.
Dafür dass es sich bei der Antarktis um die größte Eismasse der Erde handelt, sieht es hier gar nicht so aus.
Der Vulkankrater ist die Heimat vieler Seeelefanten. Gemütlich liegen sie auf dem sandigen Boden, dicht zusammengekuschelt in einer Gruppe. Ist eine schöne Abwechslung zu all den Pinguinen, die bisher immer das Begrüßungskomitee abgegeben haben. Doch keine Sorge, die kleinen sind auch vertreten.



Es ist so, dass auf der einen Seite das Land mit einer grünen Fläche übersät ist. Hier befindet sich eine große Pinguin Kolonie. Dabei handelt es sich tatsächlich um zwei verschiedene Arten. Die Esel-  und Zügelpinguine nehem dieses grüne Land in Beschlag.
Schaut man sich um, erblickt man auf der anderen Seite des Kraters einen großen, weißen Gletscher. Eismassen ragen empor und es ist eine Faszination diesen Kontrast vor sich zu haben.
So handelt es sich in der Antarktis ja eher um Eis, welches auf dem Festland ist, nicht wie in der Arktis um Meereis. Uns wurde erzählt, dass man in der Antarktis auch vom sogenannten antarktischen Eisschild spricht. Dieses bildete sich etwas vor 43 Millionen Jahren.

Wir gehen auf und ab und ich denke über all das Erlebte der letzten Tage nach.
Dieser Kontinent unterscheidet sich so stark vom Rest der Erde, dass man sich fast wie auf einem fremden Planeten fühlt. 


Was ich neben all dem Beschriebenen noch mit nehme:

  1. In der Antarktis habe ich wirklich dickes Eis gesehen und gelernt, dass in großen Tiefen die Eisschichten mehrere Kilometer dick sein können.

  2. Die größten Süßwasser Reserven der Erde befinden sich hier. Etwa 70 Prozent des verfügbaren Trinkwassers stecken in dem Eis. Ein Grund, warum die Eiskappen so wertvolle Ressourcen sind.

  3. Es gibt eine riesige Gebirgskette, welche das Land trennt. So spricht man von einer östlichen und einer westlichen Region. Viele Berge der 4800 Kilometer langen Kette sind von Schnee und Eis bedeckt. Andere Wiederum sind deutlich sichtbar…

  4. Das ganze Jahr halten sich Menschen in der Antarktis auf. Obwohl es keine dauerhaften Bewohner gibt, ist das harte Klima und die Isolation perfekt für unterschiedlichste Forschungsprojekte.



  5. Die Mitternachtssonne ist ein unglaubliches Naturschauspiel. Südlich des Polarkreises gibt es einen mehrwöchigen oder mehrmonatigen Zeitraum, in dem die Sonne nicht untergeht, so dass der Sommer am Südpol dauerhaft hell ist.
    Um Mitternacht im Freien ein Buch lesen? Ist hier möglich – wenn es doch nicht so eisig kalt wäre.

  6. Der Wind hier fühlt sind irgendwie anders an. 
    Durch die geographische Lage der Antarktis und das Klima entstehen besondere  Arten von Winden, die karabatischen Winde. Diese Winde bilden sich, wenn Luft sich an Abhängen abwärts bewegt. In der Antarktis grenzt die Gebirgskette an weite, flache Ebenen, was dramatische Winde erschafft.
    Einige der höchsten Windgeschwindigkeiten aller Zeiten sind auf dem südlichsten Kontinent gemessen worden. (Weltrekord Windgeschwindigkeiten von 372 km/h)

  7. Es gibt viele erloschene Vulkane in der Antarktis. So ja auch dieser, welchen wir beim letzten Landgang der Reise Besuchen. Irgendwie ist es komisch zu wissen, dass es ein letztes Mal Antarktis ist.
    Aber auch zwei aktive Vulkane befinden sich auf dem siebten Kontinent.
    Einer davon befindet sich auf der Deception Island. Uns wird berichtet, dass es  ein sehr interessanter und seltener Vulkantyp sei. Er liegt unter dem Eis der Antarktis und erzeugt dort Eruptionen.
    Der Mount Erebus, der zweite aktive Vulkan in der Antarktis, ist ein wahres Bild von einem Vulkan. Er ist der südlichste aktive Vulkan der Erde und sieht aus wie ein zum Leben erwachtes wissenschaftliches Experiment. Der Mount Erebus hat die Besonderheit, dass sein Krater mit einem dauerhaften See aus geschmolzener Lava gefüllt ist. Davon gibt es auf Erde nicht viele!

All das, und noch so viel mehr hat mir diese Zeit auf dem Schiff gegeben. 
Manchmal wird man gefragt, was genau der Grund einer Reise ist oder warum es ausgerechnet dieses Ziel sein muss. Egal ob es Stressabbau, Abenteuerlust oder einfach pure Neugierde ist, jeder Schritt, die Komfortzone zu verlassen ist es wert. Und glatt mir, die Antarktis Reise ist ein gewaltige Schritt heraus aus meiner Komfortzone.
Die Kälte ist tatsächlich etwas, wovor ich richtig Respekt hatte. Unbegründet. Nirgendwo sonst habe ich je zuvor oder auch danach wieder solche Luft eingeatmet.
Außerdem ist es wirklich lebensverändernd, einen der unberührtesten Orte auf der Erde zu erkunden. Die unendliche Weite kann kaum übertroffen werden. Nur wenige Menschen setzen einen Fuß auf diesen Teil unserer Erde. Auch wenn es für mich ein erstes und zugleich wohl auch letztes Mal Antarktis ist, diese Erfahrung werde ich niemals vergessen!

 

Eine andere Welt 

Das dieser Kontinent unbewohnt ist, hat nicht zu bedeuten, dass die Tiere, besonders die Pinguine, überhaupt keine Scheu vor dem Menschen haben. Da es an Land keine Raubtiere gibt, wundert es mich nicht im geringsten, das sie vollkommen zutraulich und sehr neugierig sind. 
So konnte ich, hier in der Antarktis, diese außergewöhnlichen Vögel einmal ganz aus der Nähe betrachten. Kein Zoo oder etwa ein Aquarium kann dieses Erlebnis auch nur ansatzweise bieten. Die Seehunde, welche wir heute in einer Vielzahl an Land und teilweise auch im Wasser sehen, wirken hingegen ruhig und nicht interessiert, sie lassen sich auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn man an ihnen vorbei schlendert.



So endet also mein Antarktis Abenteuer und ein letztes Mal hier entlang zu gehen, dabei zusehen wie sich ein Seelöwe langsam ins Wasser bewegt, um ihn herum kleine watschelnde Pinguine, ist einfach nur herrlich!



Schon Gewusst?

Die klare Luft, das stabile Wetter und die Abwesenheit von Lichtverschmutzung machen den Südpol zu einem der besten Orte auf der Welt, um einen Nachthimmel zu genießen, der sonst so nirgends zu finden ist. 

Abschließend habe ich noch dieses Zitat:

„Als ich zum ersten Mal dort war, da war es so, als würde ich auf einem anderen Planeten laufen. Es war alles nur Eis und Felsen – keine Bäume, keine Pflanzen, nichts.“

Die Umweltforscherin Gabrielle Walker, die in der Antarktis die Auswirkungen des Klimawandels erforschte, bringt es auf den Punkt. 

Wahlers Bay



Der Trip neigt sich dem Ende zu und nachdem wir uns ein ganzes Stück von der Antarktischen Halbinsel entfernen und Port Lockroy hinter uns lassen, steuert das Schifft am nächsten Morgen in den Vulkankrater von Deception Island hinein um dort in der Wahlers Bay zu ankern.
Die sogenannte Täuschungs Insel zeigt Überreste vom längst verbotenen Walfang. Sie befindet sich zwischen dem Fildes Point und dem Penfold Point auf der Ostseite des Port Foster. Die Bucht von Deception Island liegt im Archipel der Südlichen Shetlandinseln.



Schon am Abend zuvor wurden wir darauf hingewiese, bitte Badezeug unter unseren Klamotten zu tragen!
Ja richtig gelesen, Badeklamotten…
Von Beginn an stand fest, dass die Möglichkeit besteht in der Antarktis Baden zu gehen. Ich bin bis dato davon aus gegangen, dass wir vom Schiff in das eiskalte Gewässer springen können. Da ich davon nicht so der Freund bin, habeich mich mit dem Gedanken abgefunden, dass diese Erfahrung nicht zu meinen Reiseerlebnissen gehören wird. 



Doch das dieses Unterfangen nun während eines Landganges möglich ist, freute mich sehr.

Aber lasst mich kurz ein paar Stimmungseindrücke teilen. 
Denn schon am Morgen verdecket ein grauer Nebelschleier den Himmel. 
Eisige Kälte kommt einem entgegen und der Wind peitscht einem nur so um die Ohren. 
Na Toll! Dachte ich mir. Schlechter hätte das Wetter wohl zum Ende hin kaum sein können.
Aber nun gut.
Einer der letzten Landgänge der Antarktis, in einem Vulkankrater, findet im Nebel und Schneeregen statt. Mystisch und etwas unheimlich liegen alte Gebäude vor uns. Irgendwie passend!

Die Stimmung spiegelt im Grunde den geschichtlichen Hintergrund, der zu keinem besonders erfreulichen Ereignis zählt.

Ein bisschen Antarktis Geschichte

Die Wahlers Bay ist der perfekte Ort, um die Geschichte des antarktischen Walfangs Revue passieren zu lassen. Denn hier wurde von einem norwegischen Walfang-Unternehmen (1911-1931) aus den Walkadavern, die von den Walfangschiffen zurückblieben, Öl gewonnen.
Wir sehen verlasse Blechhütten oder gar Häuser, hölzerne Boote und ausgewaschene Walknochen. Uns wurde erklärt, dass Walknochen kein seltener Anblick an flachen Stränden in der Antarktis sind. Diese Überreste einer längst vergangenen Zeit, denn Walfang ist in der Antarktis schon seit vielen Jahren komplett verboten, zeugen davon, wie die Walfänger ihre Beute an die Strände geschleppt und dort ausgeweidet haben müssen.
Die liegen gebliebenen Gerippe sind heute als historische Stätten geschützt. Ebenso  die von uns besichtigten Häuser der Walfänger-Stationen, beispielsweise in der Whalers Bay auf Deception Island. 



Dieser Anblick erinnert an eine nicht so friedliche Zeit in der Antarktisgeschichte.
Mir kommt in den Sinn, dass die schroffen Felsen ringsherum guten Schutz bieten und es daher ein idealer Platz für die Walfänger gewesen sein muss, um ihre Beute anzulanden.

Im Februar 1969 ist der Vulkan wieder ausgebrochen und zerstörte die Station der Brieten. Denn diese nutzen seit 1944 die alten Gebäude als Forschungsstation. So können wir heute die Ruinen der Station besichtigen, welche aus alten Treibstofftanks, ein paar Dampfkesseln und Gebäuden besteht.

Ein erstes und wahrscheinlich auch letztes Mal

Im grauen Dunst erkunden wir die Gegend, laufen über schwarzen Boden und treffen wohlmöglich ein letztes mal auf diese unfassbar tollpatschigen Tiere. Ein Strandspaziergang mit Pinguinen, fast schon Hand in Hand laufen wir an der rauen Küste entlang, neuartige Blicke werden ausgetauscht, in zerfallende Häuser geguckt und einfach genossen.



Vom Boden steigt Dampf auf und eine Menschentraube bildet sich. Von weitem sind blau-weiß gestreifte Handtücher zu sehen dann war es soweit.
PLOLAR PLUNGE
Was soll ich sagen, raus aus den schützenden, warmen Klamotten und ab ins eiskalte Wasser?!


Am Vormittag des 05. Januars 2019 bin ich tatsächlich in der Wahlers Bay in der Antarktis baden gegangen.
Ich muss gestehen, es war ein kurzes und sehr kaltes Vergnügen. 
Man stelle sich vor: Zwischen Schneeflocken, grauen Wolken und dick eingepackten Menschen laufen immer wieder in Badesachen bekleidete Menschen ins Wasser, springen rein und versuchen zu Schwimmen. Doch es ist so bitter kalt, dass man das Gefühl hat tausende Nadelstiche auf der Haut zu haben. Ein Vorankommen ist nur schwer möglich. Also schnell wieder raus aus dem Wasser. Zum Glück ist der schwarze Boden angenehm warm und erleichtert mir das Aufwärmen. So schnell bin ich wahrscheinlich noch nie in meine ganzen Klamotten gehüpft.
Aber hey, ich war in der Antarktis baden. 



Wer kann das schon von sich Behaupten?

Um dir das volle Erlebnis anzusehen, klicke jetzt auf den Link und sieh dir das YouTube Video dazu an. 



 

 

 

Zusätzliche Aktivitäten in der Antarktis sind Kajak fahren und Campen

In der Antarktis Campen oder Kajak fahren?
Ja, richtig Gelesen.
Ich muss gestehen, dass ich schon, bevor es aufs Schiff ging, davon gelesen habe.
Das Angebot an Aktivitäten ist überschaubar. Doch neben den Landgängen und den Zodiac Fahrten kann ich es mir sogar recht romantisch vorstellen, in eisiger Kälte draußen im Schnee zu schlafen.

Erzählungen zu Folge war es auch nicht richtig kalt, denn für gute Ausrüstung ist gesorgt.
Nur erholsam soll die Nacht nicht gewesen sein. 
Falls ich daran erinnern darf, so richtig dunkel wird es in der Antarktis am Südpol zu der Jahreszeit nicht.
Zwischen Mitternacht und zwei Uhr in der Früh dämmert es etwas, aber dies ist nicht mit einer kompletten Nachtdunkelheit zu vergleichen.

 

Da ich leider mit einem Last Minute Angebot aufs Schiff gekommen bin, waren Plätze sowohl im Kajak als auch im Zelt nicht mehr verfügbar. 
So gab ich mich damit zufrieden, auf die Warteliste gesetzt zu werden. Aber sind wir mal ehrlich, wer lässt sich so ein Ereignis schon entgehen?!
Der Campingabend bringt eine etwas hektische Stimmung an Bord. 
Gemeinsames Abendessen um 19 Uhr findet wie gewohnt statt.
Danach machen sich die 20 Passagiere mit zwei Mitarbeitern für die Nacht im Zelt bereit.
Für die zurückgebliebenen Gäste gibt es einen interessanten Vortrag.
Aber ich muss sagen, diese reine Luft mit dem starken Wind, obwohl heute ist es zum Glück der Outdoor Aktivisten, recht windstill, macht sehr müde. Dazu das beruhigende Schaukeln auf hoher See, nicht wie die 10m Wellen zu Beginn in der Drake Passage, trägt den Teil dazu bei.
Diese Nacht ankern wir Beim Portal Point.

Der wohl coolste Campingplatz am Ende der Welt:

Kajak Fahren in der Antarktis:

Aber war die Rede nicht auch von Kajak fahre in der Antarktis, nicht nur vom Campen?
Ganz genau.
Nur mit dem Unterschied, dass wann immer das Wetter es zulässt, die Kajak Fahrer mit zwei Teamkollegen auf dem Wasser umher schippern.

Bei Minusgraden mit den Kajak in der Antarktis… Ist die Vorstellung nicht großartig?
Die komplette Zeit der Expedition können die Fahrer einige Male ihre kleinen, bunten Booten besteigen. Sofern das Wasser ruhig genug ist.

Stell dir vor, du sitzt im Kajak, fährst vorbei ein schwimmenden Eisblöcken und neben dir springen Pinguine aus dem Wasser. Oder ein Wal. Oder ein Meeresvogel stürzt auf der Suche nach Nahrung, ruckartig in den Ozean. 
So sprechen wir hier also von weiteren Möglichkeiten ganz herausragende  Aktivitäten während einer Antarktisreise, die neben all den Landungen auf dem 7. Kontinent, zu erleben.