Denke an alles, was du machen WILLST, egal ob es realistisch erscheint oder nicht. Schränke deine Träume nicht ein, zum Beispiel indem du darüber nachdenkst, was möglich ist oder was du tun solltest, gar das die Vernunft ja am Ende siegen soll.
Das Ziel beim Schreiben einer Bucket List ist nicht alles, was darauf steht, auch hundertprozentig zu erreichen. Es geht eher darum, was du dir vornimmst.
Meine Liste erweitert sich ständig, aber was schon sehr lange drauf steht, ist in zwei Ländern gleichzeitig zu sein. Ich war mir immer sicher, dass dies kein unrealistisches Ziel ist. Und Ende 2018 war es tatsächlich soweit.
Aber ich fange doch mal an, wie sich die Ereignisse zugetragen haben.
Nach ein paar wirklich phänomenalen Tagen durch die Landschaften Chiles und Boliviens war ein wenig Rast nötig. Zum Einen, weil der Körper sich nach Ruhe sehnt und zum anderen müssen auch die Eindrücke verarbeitet werden.
So lassen wir uns eher unfreiwillig in einem kleinen Hostel in der Stadt Uyuni nieder. Wir wollten Wäsche waschen und suchten einen Waschsalon auf, dass dies als die teuerste Ladung Wäsche meiner ganzen Reise enden sollte, ist mir bis dahin noch nicht bewusst.
Länger als gedacht halten wir uns an diesem Fleckchen Erde auf. Nein, nicht weil es einen besonderen Reiz hat, denn es geht kein sonderlicher Charme von diesem Ort aus, sondern weil man schnell lernt, auf den Körper zu hören und Gesundheit geht immer vor. Die Höhe und all die anderen Bedingungen waren für den ein oder anderen dann doch etwas zu viel….
Wer lange unterwegs ist und sich den verschiedenen Gegebenheiten anpassen kann, der weiß es zu gut: Eine warme Dusche und ein gemütliches Bett sind in solchen Momenten Gold wert.
Unser Ziel ist der Titicacasee bzw. die Insel Isla del Sol.
Ich werde nie vergessen, wie wir uns gegenseitig die Klinke der (ständig desinfizierten) Badezimmertür in die Hand geben, uns um Toilettenpapier sorgen und Reis mit geriebenen Äpfeln essen.
So vergingen die Tage und nach etwas Erholung und einem geschmiedeten Plan machen wir uns mit dem Nachtbus auf den Weg nach La Paz in Bolivien.
Warum ausgerechnet dorthin?
Die höchstgelegene Verwaltungshauptstadt weltweit will ich mir nicht entgehen lassen, sie befindet sich in der Altiplano-Hochebene der Anden auf mehr als 3.500 m über dem Meeresspiegel.
Wir beziehen eine schöne Airbnb und kommen richtig zur Ruhe, schlendern durch die kleinen Gassen, besuchen den Nationalfriedhof, der ein wirklicher Hingucker ist und ein spontanes Wiedersehen mit der Uyuni Gruppe sorgt für schönste Erlebnisse. Außerdem ist die Seilbahn, mit der man schnell von A nach B kommt, ein richtiges Highlight. Denn man kann bei einer Fahrt mit der Gondel Mi Teleférico die spektakuläre Umgebung der Stadt genießen und blickt über die Dächer hinweg direkt auf die Anden. Ich gehe sogar noch weiter und würde sagen, man schwebt regelrecht über die Häuser. Und dass zu einem sehr niedrigen Preis. Wenn ich es richtig erinnere, hat uns eine Strecke umgerechnet 30 Cent gekostet.
Wir beziehen eine schöne Airbnb und kommen richtig zur Ruhe, schlendern durch die kleinen Gassen, besuchen den Nationalfriedhof, der ein wirklicher Hingucker ist und ein spontanes Wiedersehen mit der Uyuni Gruppe sorgt für schönste Erlebnisse. Außerdem ist die Seilbahn, mit der man schnell von A nach B kommt, ein richtiges Highlight. Denn man kann bei einer Fahrt mit der Gondel Mi Teleférico die spektakuläre Umgebung der Stadt genießen und blickt über die Dächer hinweg direkt auf die Anden. Ich gehe sogar noch weiter und würde sagen, man schwebt regelrecht über die Häuser. Und dass zu einem sehr niedrigen Preis. Wenn ich es richtig erinnere, hat uns eine Strecke umgerechnet 30 Cent gekostet.
Die Überlegung von La Paz, die Death Route zu fahren, haben wir aufgrund der schlechten Wetterbedingungen und unserem gesundheitlichen Zustand ausfallen lassen. Schade- denn es ist sicher ein Nervenkitzel, die Yungas-Straße, eine der gefährlichsten Straßen der Welt, mit dem Rad entlangzufahren. Sie ist zum Großteil eine schmale Schotterpiste, die sich 70 Kilometer von La Paz nach Coroico schlängelt. Nach 20 Kilometern auf asphaltierter Straße beginnt in Chusquipata der schmale Schotterweg. Und damit das eigentliche Abenteuer, so sagt man. Unsere neu gewonnenen Freunde haben sich gewagt und eine Aussage ist besonders bei mir hängen geblieben. Als idyllisch, aber gefährlich wurde es beschrieben. Denn diese waghalsige Straße schlängelt sich durch fast alle Klimazonen Südamerikas und überwindet dabei 3500 Höhenkilometer.
Das ist schon ordentlich…
Die Abgründe stürzen bis zu 1000 Meter in die Tiefe. Von nichts anderem leitet sich der Name ab: Death Road.
Kein Wunder, denn bis 2006 starben auf der Yungas-Straße jährlich viele Menschen.
Da versteht es sich von selbst, dass oberste Vorsicht geboten ist. Um es möglicherweise noch etwas eindringlicher zu verdeutlichen: Früher schlängelten sich auf der Yungas-Straße täglich mehrere Busse und Lkws an den Felswänden entlang. Heute nutzen diese meisten die Umgehungsstraße.
Stattdessen gönnen wir uns mit herrlicher Aussicht und gemütlicher Atmosphäre fast einen ganzen Tag in einem Café. Denn der nächste Stopp ist schon geplant und so ist die Weiterreise von 4 Stunden für uns mittlerweile ein Klacks.
Unser Ziel ist der Titicacasee bzw. die Insel Isla del Sol.
Morgens fahren wir los und ich muss auch an dieser Stelle noch mal erwähnen, dass es richtig angenehm ist, sich in den Bussen, die gleichermaßen von Einheimischen und Touristen genutzt werden, fortzubewegen.
Am frühen morgen hängen die Wolken noch dicht verschleiert zwischen den Bergen und ich kann es kaum erwarten, durch sie hindurch zu fahren. Und dann halten wir und da liegt er also, der größte Süßwassersee Südamerikas. Es ist nicht übertrieben, dass man von der sagenhaften Schönheit ergriffen wird. Das Licht fällt auf das Wasser und die Oberfläche erscheint einem spiegelartig glatt. Es wirkt wie gemalt und diese ausgehende Ruhe steckt regelrecht an. Die Natur ganz für sich – friedvoll und im völligen Einklang mit der Umgebung.
Im Hintergrund reihen sich die Berge aneinander, bis zu 6000m sind sie hoch, erst da begreife ich, dass der See auf 3800m Höhe liegt und damit auch der höchste schiffbare See der Welt ist.
Der Titicacasee beherbergt die Wiege der Inka Kultur. Isla del Sol. Inmitten dieses Sees ist eine Insel mit ca 2000 Einwohnern, die in drei unterschiedliche Teile aufgeteilt ist. Bei einem Besuch und dem damit verbundenen Rundgang gewinnt man einen guten Einblick in die früheren Lebensbedingungen der Bewohner auf den Inseln des Titicacasees.
Um die Ila del Solt zu besuchen, fahren mehrmals täglich Fähren von Copacabana, einem beschaulichen Städtchen auf dem bolivianischen Festland, knappe zehn Kilometer von der peruanischen Grenze entfernt, ab und erreichen die Insel in 1,5 bis 2 Stunden. So erblicken wir nach unserer Bootsfahrt und dem kalten Wind am Horizont die Isla del Sol, die Sonneninsel, die mitten im Titicacasee liegt. Durch ihre Lage kann es hier auch in den Sommermonaten sehr kalt werden. Doch wir haben Glück, das Wetter ist herrlich und die Sonneninsel macht ihrem Namen alle Ehre.
Der Aufstieg zur Insel ist anstengender als gedacht, da doch einige Höhenmeter zu überwinden sind. Doch endlich war es für mich so weit, ich streichelte ein Alpaka und kann nur sagen, es ist super super flauschig und mein Tag ist gerettet.
Die Sonnenauf -und Untergänge sollen auf Isla del Sol unfassbar schön sein, doch für uns geht es am Nachmittag zurück aufs Festland, denn vor uns liegt eine lange und unbequeme Busfahrt die Nacht hindurch.
Doch nun bin ich da angelangt, wo ich angefangen habe.
Am Ende dieses Tages, nachdem die Zeit in Bolivien nach nur knapp zwei Wochen schon wieder vorbei ist, ich mich auf dem Weg über die Grenze nach Peru, hab ausstempeln lassen, stand ich da. Mit dem einen Fuß auf bolivianischem Boden und mit dem anderen Fuß betrete ich Peru. Irgendwie ist es nur eine geografische Grenze, doch das Gefühl, gleichzeitig in zwei Ländern zu sein, ist abgefahren. Imaginär mache ich, wie schon so oft in den letzten Wochen, einen dicken Haken auf der Bucket Liste.
Es ist so simpel und für mich doch von so großer Bedeutung…