Portal Point



Portal Point begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein.
Schon um 7:00 Uhr, der tägliche Weckruf durch die Lautsprecher ertönt mit der Einladung zum Frühstück ab 8:00 Uhr, wird uns angekündigt, dass wir heute wohl den glücklichsten Tag der ganzen Reise mit dem Wetter haben. Herrlich!

Als ich an diesem Morgen das erste Mal den schweren Vorhang zur Luke aufziehe und aus dem Fenster schaue, kann ich meinen Augen kaum trauen, das Schiff liegt relativ ruhig vor einer Schneeweißen Landzunge: Der Portal Point. 
Diese schmale Landspitze an der Danco-Küste des westantarktischen Grahamlands in der Antarktis ist auf der Karte nur schwer zu finden.
Er liegt am nordöstlichen Ende der Reclus-Halbinsel.

Wo liegt Portal Point?

Auf der Karte ist es hilfreich die Koordinaten 64° 30′ S, 61° 46′ W einzugeben.
Die Lage ist in etwa Grahamland, Antarktische Halbinsel. Ich weiß, es ist etwas ungenau, aber ich denke mich recht zu erinnern, wenn ich sage, dass die Küste die Danco-Küste ist mit den zwei nennenswerten Gewässern: Gerlach-Straße und Charlotte-Bay.
Ich denke mir: Schöne Namen für ein, in diesem Fall zwei, Gewässer!

Woher stammt der Name?

Uns wurde erzählt, dass der Portal Point einst ein Eingangsportal darstellte.
1956 wurde vom Falkland Islands Dependencies Survey an dieser Stelle eine Schutzhütte erbaut, die als Ausgangspunkt für eine Route auf das Inlandsplateau diente.
1960 wurde dieser Punkt an der Landspitze dann von dem UK Antarctic Place-Names Committee mit diesem Namen benannt, da es sozusagen der Eingang war. 

Ich frage mich, was wir wohl heute dort zu sehen bekommen.
Jeder Tag ist voller Überraschungen und so mache ich mich bereit fürs Frühstück, um danach gleich wieder in die warmen Klamotten für den nächsten Landgang zu schlüpfen- Hurra!

Die frische, nein ich muss sagen die eiskalte Luft am Außendeck nimmt mir jede Müdigkeit aus den Knochen. Der Himmel ist strahlend Blau, die Sonne lacht, aber der Wind ist bitter kalt! Man darf sich nicht täuschen lassen, schließlich befinde ich mich noch immer im ewigen Eis, der Antarktis…

Wie im Märchen

Die heutige Überfahrt vom Schiff zur Landestelle ist kurz aber mit besonderer Begleitung. Denn immer wieder springen Pinguine wie Delfine im schnellen Tempo aus dem Wasser, um einen Meter weiter wieder kopfüber ins Wasser zu tauchen.


Man muss aufpassen, dass man hier vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzt, denn kleine Pinguine empfangen einen hier direkt an Land.
Der Weg heute führt dann über hohen Schnee den Berg hinauf.
Ein richtig traumhafter Rundgang liegt vor uns.
Es wirkt alles etwas unrealistisch, zu schön um wahr zu sein!
Nicht viele haben das Glück, bei so einem Wetter einen Blick, von alle Seiten, auf die gebirgige Landschaft mit Schnee und Eis zu werfen und alles auf sich wirken zu lassen. Der Kontrast zum klaren, blauen Himmelszelt und der glitzernden Schneedecke ist einfach nur atemberaubend schön. Mit der Stille um mich herum, nur das leise Knirschen des Schnees unter den Schuhen und dazu das Bild, von all den kleinen Menschen in diese unberührten, schneeweißen Landschaft… 

Ob ich mir die Antarktis so vorgestellt habe? Ich weiß es nicht.
Ich weißt nur, das ich voller Dankbarkeit und Anmut bin!



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