Orcas

Hier und da können wir immer mal wieder eine Spitze aus dem Wasser ragen sehen und schnell wurde vermutet: Die Orcas sind nicht weit.
Nachdem der Tag auf Danco Island schon so wunderschön war und ich den Landgang so genossen habe, lockt der Abendhimmel uns Gäste erneut an die Luft, viele versammeln sich an Deck um dem Naturschauspiel zu zusehen und dann entdecken wir sie. 
Eine kleine Walfamilie, die ums Schiff schwimmt. Ein Anblick wie im Traum!

Zum greifen nah sind die Tiere in ihrer vollen Schönheit zu sehen.
In dem klaren, türkis blauen Wasser!
Der Wind ist eisig, die Zeit scheint stillzustehen und diese Tiere im Wasser zu beobachten raubt mir den Verstand!
Ich hatte Fragen über Fragen und bin so dankbar, dass Hanna direkt neben mir steht. Sie ist bei unserer Reise eine wahre Inforamtionsquelle, ein Fels in der Brandung und einfach so ein herzlicher Mensch, der diesen Aufenthalt auf dem Schiff durch die Antarktis noch einmal so viel wertvoller gemacht hat. Sie brennt für das, was sie tut, liebt es, die Leitung des Experten Teams zu übernehmen und macht ihren Job großartig. Es vergeht kein Tag, an dem sie nicht mit wertvollen Informationen oder tollen Geschichten rausrückt.

Also:Die Orcas haben den Ruf perfekte Räuber zu sein!
Der sogenannte Killerwal verdankt seinen Erfolg aber ausschließlich dem großen Familiensinn. Denn ein Junges braucht mindestens 20 Jahre bis es die sozialen Regeln, die Jagdtechniken und die Sprache seiner Spezies gelernt hat. 
Die Tiere bleiben ein Leben lang in ihren festen Familien zusammen.
Diese Familien der Orcas nennt man Schulen oder Pads, denn alles ist vertreten: Kinder, Enkel, Großeltern, Tanten, Onkel… Es kommt vor, dass sich zeitweise mehrere verwandte Schulen zusammen schließen und größere Gruppen, die sogenannten Clans, bilden. Das Können dann bis zu 150 Tiere sein.
Innerhalb dieses Clans werden eigene Jagdgewohnheiten oder Dialekte gebildet, die als Erkennungsmerkmal dienen. 

Wie kommt der Orca zu dem Namen Killerwal?

Dafür gibt es eine ganz einfach Erklärung.
Früher haben die Walfänger die Orcas den Killerwal genannt, weil alle anderen Tiere von ihnen angegriffen und getötet wurden. Selbst größere Wale.
Also hat sich der Name eingebürgert.
Demnach hatten sogar die Walfänger Angst vor den Tieren. Zu Unrecht, denn bis heute sind Angriffe auf Menschen, in freier Wildbahn, nicht bekannt. 
Orcas scheinen für den Menschen nur gefährlich zu werden, wenn sie im Aquarium eingesperrt werden oder man die Tiere von ihrer Familie trennt.

Wusstest du?
Orcas haben keine natürlichen Feinde, denn sie stehen an der Spitze der Nahrungskette!
Die Wale tauchen auf und atmen die verbrauchte Luft explosionsartig aus. Dann atmen sie frische Luft ein und tauchen wieder ab und unter Wasser ist das Blasloch fest verschlossen. Sie können ihre Luft etwa 15 Minuten anhalten und bis zu 300 Meter tief tauchen…
Der Orca stammt aus der Familie der Delfine ab und ist auch unter folgenden Namen bekannt:
Schwertwal,
Mörderwal,
Killerwal,
Butzkopf 

Wo leben Orcas?
Weltweit sind diese Tiere vertreten, in tropischen Gewässern treiben sie sich vergleichsweise aber eher selten rum. Insbesondere im Nordpazifik, Nordatlantik und den Polarmeeren kann man sie antreffen. Die größten Populationen der Schwertwale leben die meiste Zeit in relativer Küstennähe. 
Ich habe mich gefragt, wie viele Orcas es noch gibt.
Es wird angenommen, dass weltweit etwa 50.000 oder mehr der Tiere leben. 
In der Antarktis sind einige der Wale mit Senderen markiert, um ihr Verhalten besser zu erforschen. So konnten Biologen beobachten, dass in der Antarktis jagende Orca mehrere 1000 km weit schwimmen, bis sie subtropische Gewässer erreichen.
Einer von zwölf mit Sendern markierten Schwertwalen legte dabei 9400 Kilometer in nur 42 Tagen zurück, dass sind täglich knapp 224 Kilometer!



Orca Steckbrief

 
  • Er gilt als das größte Raubtier der Erde
  • Das auffallendste Merkmal des Orcas ist seine schwarz-weiße Hautzeichnung mit den weißen Flecken hinter den Augen
  • schwimmt bis 56 km/h 
  • ein männlicher, erwachsener Orca wiegt zwischen 3.600 – 5.400 kg und wird 6 – 8 m lang 
  • ein weiblicher, erwachsener Orca wiegt etwa 1.400 – 2.700 kg und wird zwischen 5 – 7 m lang 
  • ca. 200 kg Futter benötigt ein ausgewachsener Wal am Tag
  • In ihrem Leben bekommen Orca Weibchen etwa fünf bis sechs Kälber, denn sie gebären nur alle zwei bis 14 Jahre ein Junges
  • Bis zu ihrem 40. Lebensjahr sind Orca-Weibchen fruchtbar
Die Lebensdauer eines Orcas liegt in freier Wildbahn bei den männliche Tieren im Durchschnitt bei ca. 30 Jahren (maximal 50 – 60 Jahre), die weiblichen Orcas hingegen werden sogar ca. 46 Jahre alt (maximal 80 – 90 Jahre).
In Gefangenschaft liegt das Durchschnittsalter bei 10 Jahren.



Diesen Tieren so nah zu sein fühlt sich für mich, trotz des Schiffes etwas ehrfürchtig an!

 
 
 

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