Warum diese Reise in die Antarktis für mich eine so besondere Erfahrung ist.
Wenn man darüber nachdenkt, das die Bevölkerungsdichte der Erde 7,77 Milliarden Menschen beträgt und davon etwa 55.500 Personen den kältesten, trockensten und stürmischsten aller Kontinente in einer Saison besuchen, ist es doch nicht verwunderlich, dass so eine Reise etwas ganz Besonderes ist.
Die Antarktis ist der einzige Erdteil, der ohne Bevölkerung ist. 40 mal so groß wie Deutschland ist sie und sogar im Sommer (Dezember bis Februar) ist das Land mit 99 Prozent von Eis bedeckt. Das der Schnee stellenweise bis zu 5000 Meter hoch liegt kann man sich gar nicht vorstellen.
Ich habe mal irgendwo gelesen:
„Wer noch nie in der Antarktis war, kann sich nicht vorstellen, wie es dort aussieht und wer schon einmal dort war, vermag es nicht mit Worten zu beschreiben.“
Wie kommt man überhaupt in die Antarktis?
Von Ushuaia aus legen die Kreuzfahrtschiffe ab, welch einen ins ewige Eis bringen.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, solch eine ganz besondere Reise in die Antarktis zu buchen.
Ich habe einfach vor Ort Last Minute Angebote eingeholt und mich dann für einen Anbieter entschieden.
Doch es ist ebenso möglich, eine solche Reise in deiner Heimat zu buchen. Wie der Ablauf dann vonstattengeht weiß ich allerdings nicht.
Fakt ist, Ushuaia ist der Ausgangspunkt und ich weiß nicht warum, aber schlendert man durch die kleine, touristische Stadt ist man von einem gewissen Zauber umgeben. Ich kann nicht genau sagen was es ist.
Aber die Stimmung um den Hafen herum kommt mir richtig Besonders vor.
Ob es das Funkeln in den Augen der Reisenden ist, die einem über den Weg laufen oder die allgemeine Magie, etwas so Besonderes zu erleben…
Kurze Fragen:
Was kostet eine Reise ins ewige Eis?
Es ist nichts für schwache Nerven und den kleinen Geldbeutel.
In der Saison kann man, je nachdem, was für eine Kabine man bucht mit einem Preis, für eine Einzelperson, von 8500€ aufwärts rechnen.
Mit etwas Glück gibt es die Möglichkeit, Anfang November und Mitte/Ende März, Angebote für etwas weniger, so um die 6000€, zu ergattern. Dies aber am Besten auch direkt vor Ort.
Für mich als Low Budget Backpacker war es die größte Investition der gesamten Reise und ich glaube generell habe ich noch nie in meinem Leben so viel Geld am Stück für etwas ausgegeben. Ich würde lügen, wenn ich sage es war einfach, aber so schmerzhaft es auch war , jeder Cent hat sich gelohnt. Immer wieder würde ich diese unglaublich einmalige Reise in die Antarktis antreten, denn dieses ganz besondere Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen.
Benötige ich eine besondere Ausrüstung?
Diese Frage habe ich mir auch gestellt.
Im Grunde ist es nicht notwendig eine Ausrüstung dabei zu haben, was natürlich fürs Backpaking praktisch ist, denn vor Ort gibt es unzählige Möglichkeiten, sich Handschuhe, Ski Hose usw. zu leihen. Auf dem Schiff selber bekommt man Schuhwerk geliehen und eine Jake ist im Preis enthalten.
Wie lange dauert eine Reise in die Antarktis?
In meinem Fall ging es für knapp zwei Wochen ins ewige Eis.
Die Zeit verging wie im Flug und ein Besuch am Südpol in diesem Sinne war es nicht. Doch kommt es den Vorstellungen wohl am nächsten.
Erst einmal würde ich gern erzählen, wie es überhaupt von statten geht, was alles passiert und wie man sich so eine besondere Erfahrung, die Antarktis zu bereisen vorstellen kann.
Die ganz besondere Erfahrung, meine Reise in die Antarktis, beginnt
Am 29.12.2019 ging es früh morgens los.
Für problemlose Kommunikation wurde ein Kontakt über Whats App hergestellt.
So konnten wir auch noch das ein oder ander darüber abklären.
Uns wurde alles noch einmal kurz und bündig zugesagt und offene Fragen konnten so schnell beantwortet werden.
Direkt fühlte ich mich gut abgeholt.
Da stand ich also, mit Sack und Pack, bereit für das, was kommt. Auch wenn ich noch keine genaue Vorstellung von all dem hatte.
Was erwartet mich die nächsten zwei Wochen?
Wie wird es sein, auf einem Schiff zu leben?
Und dann ging alles ganz schnell.
Mit dem Bus startete das Antarktis Erlebnis, diese besondere Erfahrung. Der Anleger war nicht fußläufig zu erreichen und als der Bus vor drei riesigen Schiffen hielt wusste ich nicht genau wie ich mich fühlen sollte. War ich doch bis jetzt noch nie auf so einer großen Cruise unterwegs gewesen, und welches ist überhaupt das richtige?
Herzlich wurden wir vom Personal und Kapitän empfangen, wurden in unsere Kabinen geführt und auf das Program hingewiesen.
Bevor abgelegt wurde versammeln sich alle Passagiere für ein paar Willkommensworte und ein Buffet in der Lobby.
Eine Gruppe von etwa 110 Personen wird die nächsten zwei Wochen mit der Crew von etwa 80 Leute in See stechen und ich mittendrin.
Irgendwie ist es unwirklich und trotzdem so real.
Die ersten paar Stunden wurden wir eingewiesen wie alles abläuft, was sich wo befindet, mit Schuhe und Jacken eingedeckt und haben schon gespannt ersten Vorträgen lauschen können.
Puh war das viel und so aufregend!
An alles war gedacht, Dr. Marc, der Bordarzt verteilte noch Tabletten gegen die Seekrankheit und ich lehnte dankend ab. Hatte ich doch nicht damit gerechnet, dass mir dies zum Verhängnis wurde…
Das Expedition Team setzt sich aus 12 ganz unterschiedlichen Fachleuten und sehr interessanten Persönlichkeiten zusammen.
Wir brechen auf.
Die Tage auf dem Schiff waren alles andere als Eintönig.
Ich gebe zu, etwas mulmig war mir zu Mute. Aber die Kabine war gemütlich und geräumig, das Essen spitze, die Passagiere total nett und die Landgänge einfach unvergesslich.
Das Programm bot keine Zeit für Langeweile. Es gab Vorträge, Diashows, Erfahrungsberichte, nettes Abendprogramm und auch sonst viele Beschäftigungsmöglichkeiten.
Um den Rahmen hier nicht zu sprengen gibt es Auszüge aus der Antarktis Reise in kleinen Abschnitten hier, denn diese besondere Erfahrung lässt sich kaum beschreiben, aber Bilder sagen mehr als Worte. Also habe ich von den Einzelnen Landgängen meine Best Of Bilder zusammengesucht und kurze Texte verfasst.
Lies hier:
– Wie ich den Drake Pass erlebt habe
– Erster Schritte in der Antarktis: Half Moon Island
– Wissenswertes über die Eisberge in der Antarktis
– Wenn Pinguine spielen: Paulet Island
– Was ist denn das dort im Wasser? Cierva Cove
– Eine Orca Familie ganz nah
– Portal Point: Wie im Märchen. Wenn die Sonne den Schnee zum glitzern bringt
– Nehmt Platz auf dem Eissofa oder dreht eine Runde: Danco Island
– Wenn Landgänge nie an Schönheit verlieren: Neko Habour
– Das südlichste Postoffice der Welt: Port Lockroy
– Baden mal anders: Wahlers Bay
– Ein Spaziergang mit den kleinen und großen Freunden: Walkers Bay
– Die Tierwelt ist abwechslungsreicher als gedacht
– der wohl coolste Campingplatz und mit dem Kajak vorbei an Eisschollen und Pinguinen