Arequipa, Paracas und Lima, Orte die ich in Peru besucht habe

Die Städte Arequipa und Paracas, auf dem Weg von Cusco nach Lima in Peru, haben ihre eigenen Besonderheiten und sind einen Besuch wert.

Neben der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Peru, die aus der die Inka Zeit stammt, dem UNESCO Weltkulturerbe Machu Picchu, gibt es noch zahlreiche andere traumhafte Dinge zu entdecken. Das wurde mir bei meiner Reisevorbereitung klar. Auch wenn inzwischen bekannt ist, das dieses  Reise vorbereiten nicht so richtig zu meinen Stärken zählt. Von Anfang an stand fest: Hoch zum Rainbow Mountain und zurück durchs Red Valley ist mir wichtig.


Man sagt ja, hinterher ist man immer schlauer. Und ja, das ist in der Tat so, aber was soll’s. Was ich in all den Tagen und Wochen schon erlebte,  ist mehr als ich für möglich gehalten habe. Dass es so aufregend sein kann und jeder Tag ein neues Abenteuer mit sich bringt, egal ob klein oder groß, darauf war ich nicht eingestellt. Da frage ich mich schon nach dieser kurzen Zeit, warum ich nicht viel früher damit angefangen habe und wie es je wieder ohne solche Tage werden soll…

Neben all den wunderbaren Wanderwegen und den Lagunen, den Grünflächen in Peru und den Salz Terrassen von Maras, gibt es auch noch die Strecke entlang der Küste von Cusco nach Lima, wo wir in Arequipa und Paracas Halt gemacht haben.
Auch wenn ich gern noch weitere Lagunen besucht hätte, den ein oder anderen Wanderweg natürlich noch laufen wollte oder mir die Salz Terrassen angesehen hätte, ist die Strecke entlang der Küste auch empfehlenswert.

So geht unsere Reise in Peru weiter, von Cusco über Arequipa und Paracas bis nach Lima

Mit wunderbaren Stopps.
Dass Cusco mich wie im Sturm eroberte, habe ich ja bereits erwähnt. Doch ein paar Bildliche Eindrücke mag ich noch teilen. 

Ich meine wer wird nicht schwach bei der diesem Ausblick? Abgesehen von den großartigen Weiten, den Sonnenauf- und Untergängen über den Bergen, ist dieses Städtchen einfach nur zauberhaft. Mit all den kleinen, aber auch steilen Gassen, den verwinkelten Gebäuden und seiner Schönheit. 
Ich erinnere mich gerne an die Free Walking Tour, wir lernten was über die Bauart der Stadtmauer und besuchten u.a. einen bunten Markt fernab der Massen.  Kokablätter im Schokoladenmantel, Kakaobutter für den Körper und herrliches Aroma bei den gerösteten Kakaobohnen blieben und dabei auch nicht verwehrt.



Aber, wer rastet der rostet, oder wie war das?!

Auf gehts nach Arequipa.

In Südamerika ist es ein leichtes sich mit dem Bus fortzubewegen. Es ist durchaus komfortabel und inzwischen kenne ich die Tricks und Kniffs, wie es sich am besten buchen lässt.

In Arequipa wollte ich  Tour zum Colca Canyon  machen und die majestätische Schönheit des Vulkans bestaune. Auch etwas zu endschleunigen war der Plan. Das sich am Ende alles ganz anders zugetragen hat, erzähl ich jetzt.
Die Nacht war sehr erholsam und der Morgen wurde eher zum Mittag, da wir so lange schliefen. Die abfallenden Höhenmeter machten sich nicht nur anhand des Schlafverhaltens bemerkbar, auch die Temperaturen waren deutlich wärmer als die letzten Tage. Uns war nach Eis.
Generell haben wir uns hier regelrecht durchgeschlemmt und der wunderschönen Stadt, welche  zwischen 3 Vulkanen liegt und aus der Kolonialzeit zahlreiche Gebäude in Baron Stil aufweist,  nicht viel Beachtung geschenkt.
Wir Kulturbanausen!



So trug es sich zu, dass wir durch die Straßen bummelten, uns hier und da eine kleine Köstlichkeit gönnten und viel Zeit mit flanieren verbrachte. Abends standen wir in der Mitte des historischen Stadtkerns, vor uns: Plaza de Armas.  Dort befindet sich die auf der Nordseite des prächtigen Hauptplatzes die klassizistische Basilica Catedral aus dem 17. Jh. Im Hintergrund erstreckt sich einer der drei Vulkane. Leider war es zu dunkel um ihn zu erkennen. Auch ein Museum für religiöse Gegenstände und Kunst ist in der Catedral untergebracht. Wer mich kennt, der weiß, ich habe das Museum nicht besucht. 

Canyon oder kein Canyon

Eine guter Grund war aber auch mein Vorhaben, früh im Bett zu sein, da am nächsten Morgen sehr früh meine Canyon Tour startet. 
Was jetzt kommt ist der Hammer. Ich kuschelte mich abends gemütlich ins Bett, nachdem ich für den nächsten Morgen alles vorbereitet hatte und all meine Sachen für die anstehende Weiterreise schon im Backpack verstaut waren. Der Wecker ging früh, ich machte mich fertig und sollte direkt vor dem Hostel eingesammelt werden. Da wartete ich also. Es vergingen 15 Minuten, da dachte ich noch, ja das mit der Pünktlichkeit wird den Südamerikanern nicht so nachgesagt, überprüfte aber sicherheitshalber noch einmal mein Ticket, Datum und Zeit waren korrekt. So wartete geduldig weitere 15 Minuten. Langsam färbte sich der Himmel bunt und der Tag brach an. Nach einer Stunde und etlichen Versuchen später, jemanden zu erreichen, ging ich auf die Dachterasse und genoß den Sonnenaufgang. 

Nachdem der Morgen früh anfing und ich aber auch nicht mehr ein Bett wollte, wartete ich bis meine liebe Mitreisender in den Tag startet. Dass sie über meine Anwesenheit verwundert ist, kann ich durchaus verstehen. Wir genossen den gemeinsamen Tag, klärten das mit dem Ausflug (es war ein Versäumnis der Tour Anbieters, so dass ich eine volle Rückerstattung erhielt. Ein andere Tag für das Canyon Abenteuer kam nicht in Frage, da wir für den Abend schon einen Nachtbus gebucht haben) und verbrachten den Tag mit gutem Essen, schöner Aussicht und noch mehr Eiscreme.

  

Paracas

Am nächsten Morgen quartieren wir uns für die nächsten zwei Tage in Paracas ein. Direkt bei der Ankunft, noch bevor wir unser schönes Hostel direkt am Strand bezogen, entschlossen wir uns dazu, zwei weitere Ausflüge zu unternehmen. Und einer der beiden findet direkt am Nachmittag dieses Tages statt.
Doch erst einmal ab in die Hängematte und Füße hoch.

Aber ich will gar nicht lang rum den heißen Brei herum reden.
Schon bei Ankunft schwirrt mir im Kopf herum, dass Peru viel mehr zu bieten hat, als die Sehenswürdigkeit aus Inka Zeiten und das, obwohl ich lange nicht das Gaze Potenzial ausgeschöpft habe. Doch auch hier ist die Schönheit der Landschaft sichtbar.

Gegen frühen Nachmittag brechen wir auf , um eine Sanddüne in Huacachina zu besuchen. Dieser Ort befindet sich in der Region Ica in Peru. Er liegt in einer Oase wenige Kilometer westlich der Stadt Ica.  mit einer Wohnbevölkerung von etwa 100 Einwohner ist es ein sehr kleiner und überschaubarer Ort, geprägt von der vielen 1000 jährlichen Gästen. Also ein vom Tourismus stark geprägter Ort, was mich aber nach dem Nachmittag und Abend auch nicht verwundert. Denn es ist wie in einer anderen Welt
Zwischen all den Bergen und grünen Wäldern,  der rauen Natur ist es hier ganz anders. Auch ruhig, aber warm von der Atmosphäre her, so als säße man am Strand unter Palmen und nicht nur wenige 100km vom Machu Picchu entfernt.

Sanddüne Huacachina, Ica

Da sitzen wir nun, mit Blick auf diese Oase und sind ganz verzaubert.
Nachdem wir unsere freie Zeit nutzen und durch das wirklich sehr auf den Tourismus ausgelegte Dorf schlendern, startet unsere Jeep Tour durch die Sanddüne. Doch ich muss noch festhalten, dass mir die Restaurants, die dicht an dicht beieinander stehen, viele Souvenirstände mit den buntesten Andenken um den besten Preis bohlen und die Sonderangebote an den Bars in bunten Schriftzügen ins Auge stechen.
Der Ausblick auf die Lagune, eingebettet in die von bis zu 100 Meter hohen Sanddünen, bietet eine willkommene Abkühlung und zählt zu einem der beliebtesten Ausflugsziele in der Region.
Ich hätte nicht gedacht dass wir im Arequipa oder Paracas, ja sogar bis Lima hier in Peru, entlang der Küste noch einmal so eine Vielfalt erleben.



JeepTour

Schnell  und für meinen Geschmack etwas holperig, brettern wir fest angeschnallt, so wurde es uns versichert, auch wenn die Gurte einen anderen Eindruck vermitteln, über den aufwirbelnden Sand. 
Nach dieser Berg und Tal Fahrt halten wir auf einer Erhöhung und blicken in einen Abgrund. Nicht wie man sich abfallende Abgründe vorstellt, eher ein sandiger Abhang. Was folgt?
Sandboarding. 
Alle stürzen sich mich voller Begeisterung auf die dafür vorgesehenen Boards. Ich bin skeptisch. Es geht schnell runter, der Sand fliegt dir regelrecht um die Ohren und richtig steuern oder lenken lässt sich das Gefährt auch nicht. Natürlich bekommen wir eine Einsweisung und nacheinander schwingt der jede rauf das Board. Und dann bin ich dran. Als Letze, da ich noch immer nicht ganz Überzeugt bin. 
Also gut, denke ich mir, so schwer kann es nicht sein, bis jetzt sind alle heile und freudestrahlend unten angekommen. Drücken gilt nicht.

Hätte ich mal auf mein Bauchgefühl gehört

Ich steige also auf das Brett, versichere mich noch einmal , wie ich versuchen kann zu lenken und wie ich bremse. Ich weiß nicht ob es Respekt oder Unwohlsein ist, aber mir ist mulmig. Kennst du dieses Gefühl, man setzte sich in die Achterbahn, freut sich auf den Adrenalin Kick aber fühl sich nicht zu 100 Prozent wohl?! So lässt sich da wohl am Besten vergleichen.
Ich sause also den Sandhügel runter, die Lippen fest aufeinander gepresst klebt mein Bauch regelrecht am Board. Nach etwas mehr als der Hälfte überschlage ich mich, drehe eine kleine Saltos und komme mit einem aufgeschürften Knie, einer kleinen Wunde an der linken Hand (die Narbe habe ich noch heute) und einem Kaputten T-Shirt da an, wo der Rest schon auf mich wartet. Für mich war der Abend gelaufen, ich hatte Schmerzen und wollte nicht mehr.

Die nächste halbe Stunde stürzten sich die mutigen oder waghalsigen noch einige andere, steilere Dünen hinunter.
 

Sonnenuntergang

Dann hieß es, zurück in den Jeep. Wir waren mit 6 weiteren Personen unterwegs und fuhren gegen frühen Abend dem Sonnenuntergang entgegen. 
So schlimm war es dann doch nicht mehr für mich. Stehst du da, umgeben von all dem Sand und siehst der sinkenden Sonne bei ihrem Abendlichen Tanz zu, vergiss du ganz schnell das ganze Drumherum.

  

Bis heute haben Sonnenuntergänge etwas magisches für mich. Diese ausgestrahlte Ruhe, das Ende eines Tages und der Anbruch der Nacht, alles vermischt sich, alles ist vergangen und etwas Neues wartet nach dem Aufwachen. 
An diesem Abend bin ich sehr froh, im Bett zu liegen, Kuschel mich früh ein und bin dankbar dafür, dass ich mich inzwischen schon so gut kennengelernt habe, dass ich meinem Bauchgefühl beim nächsten Mal trauen werde. 

Isla Bellestas

Einen Tag später, mit schmerzendem Körper und nicht ganz so gut gestimmten Mutes wache ich auf. Eine kleiner Spaziergang am menschenleeren Strand und ein Frühstück später, sieht die Welt schon wieder anders aus.
Gegen frühen Mittag steigen wir auf ein Boot, um die Isla Bellestas zu besuchen. Eine Inselgruppe im Pazifik.

 

Der Wind pfeift uns um die Ohren, die See ist rau und der Himmel hängt tief. Doch die salzige Luft in der Nase und das krähen der Möwen ist eine wunderbare Kombination. Ähnlich wie das Wildleben auf den  Isla Damas in Chile   erwarten uns kleine Felsen, neugierige Seehunde und zahlreiche Vogelarten. 

 

Nur langsam fährt das Boot zwischen all den Steinen hindurch und teilweise so dicht, dass ich mich reflexartig vom der Seite weg lehne, was natürlich totaler Quatsch ist. Aber zwischen den Steinbögen drunter durch zu fahren, den Tieren sehr nah zu sein und dazu starker Wind, der einem die Haare ins gesucht weht, hat man das Gefühl frei auf hoher See zu sein. Aber sind wir mal ehrlich, das der atlantische Ozean wild und rau sein kann, dass ich keine Neuheit. 
Dies spüren wir auch in Lima. Unser letzter gemeinsamer Stop. 
Am späten Abend beziehen wir die AirBnb Wohnung und genießen die letzte Zeit zusammen. Das unsere gemeinsame Reise hier schon endet, war nicht laut ausgesprochen, doch recht wahrscheinlich. Tief im Innere wusste ich es.
Mich führt mein Weg Mitte Dezember nach Patagonien ans Ende der Welt und richtig tief in die Natur. Irina bricht nach Las Vegas auf.

Um diesen Teil der Reise zu beenden, noch ein paar Eindrücke von Lima.

Sind Arequipa und Paracas doch nicht vergleichbar mit Lima, der Hauptstadt in Peru, genießen mal wieder das Großstadtleben.

 

Lima, eine richtige Metropole, liegt an der trockenen Pazifikküste und zählt zu einer der größten Städte Südamerikas. Sie verfügt über ein gut erhaltenes Zentrum aus der Kolonialzeit. In der Altstadt, sozusagen im Herzen,  liegt der Plaza de Armas mit einer Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert. 
Es gibt so viel zu sehen, wie zum Beispiel den Mosaik in Love Park direkt am Meer, wo die Paragliding Freude auf ihre Kosten kommen und die wunderbare Aussicht von oben genießen können. Bei Nacht ist die Promenade wunderschön anzusehen und lädt zum Schlendern ein.


 
Als der Tag es Abschiedes näher rückte, alles vorbereitet ist und wir nach 46 Tagen 7/24 auf Wiedersehen sagen, geplant war dieses Wiedersehen für Mitte Januar, wird mir schwer ums Herz. Was waren das für knapp 7 Wochen? Vollgepackt mit unvergesslichen Erinnerung, witzigen Momenten, schönsten Landschaften, einzigartigen Orten und so viel mehr. 
Vorerst trennten sich unsere Wege. Dass dieses Wiedersehen erst nach knapp zwei Jahren stattfindet und in dieser Zeit so unfassbar viel passiert, kann ich nach wie vor nicht glauben. 
Aber um nochmal zurück zum Kern zu kommen. Mala, ein idyllische Stadt im zentralen Westens Peru, bringt mir Erholung und etwas Seelenfrieden. Fernab der Zivilisation in einer Airbnb mitten im Grünen, nicht weit zu einem einsamen Strand, klingen meine Tag in Lima aus.



Tschüß Peru, Tschüß Irina

Ich kann abschließend sagen, Arequipa (wo ich gerne noch einmal hin möchte), sowie Paracas und auch Lima in Peru haben mich begeistert. So gestaltete sich meine Zeit zum Ende hier in diesem Land noch einmal sehr abwechslungsreich und ich genoss es, die salzige Meeresluft einzuatmen. 

 

Perus wohl berühmteste Sehenswürdigkeit, Machu Picchu

Machu Picchu in Peru ist DIE Sehenswürdigkeit. Ich muss sagen, auch mich hat sie gepackt.

Das Weltwunder in den Anden von Peru, die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit in Südamerika, Machu Picchu.
Kannst du die vorstellen in Peru zu sein, in Cusco, nicht weit entfernt vom Machu Picchu und dennoch mit dir zu hadern, diese besondere Sehenswürdigkeit, den Machu Picchu, nicht besuchen zu wollen?
Ich kenne da Jemanden, den anfänglich leichte Zweifel plagten.

Wann immer ich an dieses unvergessliche Erlebnis denke, kommt mir in den Sinn:


Nicht die geplatzten Träume zerstören uns, sondern die, die wir nicht zu träumen gewagt haben.

Wir haben unsere Machu Picchu Tour nicht, wie es zu empfehlen ist, nicht im voraus geplant war. Typisch für uns! Dachten wir, dass es einfach spontan ginge, so wie es bis jetzt immer geklappt hat. So sind wir auch nicht an  ein festes Datum gebunden. 
Ich kann sagen, es geht. Auch in diesem Fall, aber es hat uns sehr viel Zeit, Nerven, Recherche Arbeit und herum Rennereien gekostete.
Nur zwei Tage vorher haben wir dieses Abenteuer gebucht und uns für die klassische Tour entschieden.  
Es gibt verschiedenen Möglichkeiten in Peru, die heißbegehrte Sehenswürdigkeit in Südamerika, den Machu Picchu, zu erreichen.

Die Inka Stadt liegt verschlungen inmitten des peruanischen Nebenwaldes und die Bahnstrecke von Cusco über das Heilige Tal bis nach Machu Picchu das einzige befahrbare Route. Das wird sicher auch noch lange Zeit so bleiben. Denn der Bahnverkehr in Peru gehört nicht zum Standard und besitzt auch keine gut ausgebaute Strecke. Also stellt sich eine Zugfahrt als recht kostspielig heraus.
Eine Wanderung auf dem Inka Trail, welcher sich über eine Länge von etwa 45 Kilometern erstreckt und bis auf eine Höhe von 4215 Metern hinauf geht, ist wohl der aufregendste Anreise Weg, aber auch der zeitaufwändigste.

Trekking Tour?

Eine 4-tägige Trekking Tour, die dich über hohe Pässe, durch reizvolle Wälder und schließlich hinab in den Bergregenwald führt, lässt die Wanderer am letzten Tag der Wanderung durch das Sonnentor „Inti Punku“ laufen und von dort auf den Machu Picchu blicken.
Dies würde ich heute vorziehen, doch unsere Tour ist die Backpacker übliche Variante.

Mit einem Kleinbus geht es früh morgens 6 Stunden von Cusco aus zum Startpunkt Hidroelectrica. Die Fahr war eine sehr holprige und nicht besonders angenehme Angelegenheit. Doch gegen frühen Nachmittag machen wir uns am 29. November 2018 bei strahlendem Sonnenschein und voller Vorfreude  auf den Weg.
Bevor die Wanderung, entlang der Bahnschienen startet, gibt es noch eine Stärkung zum Mittag.

Nach ca 2, 5 Stunden Fußmarsch sollen wir gegen frühen Abend den Zielort Aguas Calientes (ein durch und durch touristischer Ort am Fuße des Machu Picchus) erreichen, wo wir in einer Unterkunft die Nacht verbringen, bzw. die Hälfte der Nacht, denn um 3Uhr morgens (immer diese unmenschlichen Zeiten) geht es schon weiter- zum eigentlichen Ziel. Der Inka Stätte- Machu Picchu. Aber ich schweife ab.


Unser Weg entlang der Schienen

Das wir etwas länger für die uns bevorstehenden 12 Kilometer benötigen ist wohl keine große Überraschung. So viel gibt es zu sehen, wir bleiben stehen um Fotos zu machen,  genießen die pure Natur um uns herum und ich fühle mich wie im Dschungel. Sattes Grün, ein reißender Fluss zu der einen und die Gleise zu der anderen Seite. Entlang dieser Bahnschienen führt der Weg, so dass es ein Leichtes ist sich zu orientieren. Natürlich wird einem angeraten neben den Gleisen zu laufen und nicht auf den Scheinen, aber ich muss gestehen, der Reiz ist zu groß. Es ist wunderbar,  einen Fuß vor den anderen zu setzen und dieses, mehr oder weniger, gleichmäßige Holz als festen Untergrund zu haben. Die Temperaturen sind nicht ideal zum wandern, denn eine warm schwüle Luft kommt uns entgegen und treibt mir regelrecht den Schweiß ins Gesicht. Das macht es natürlich etwas anstrengender, aber nicht weniger schön.

  

Schweißgebadet, aber hoch motiviert führt uns und zahlreichen anderen Touristen der Weg immer weiter zwischen den Bergen hindurch. Der Fluss wird über eine große Brücke überquert und schlängelt sich mit seinem brauen Wasser immer mal wieder neben uns entlang, lässt die Landschaft mit seinem mitreißenden Geräusch des Wassers ganz friedlich wirken und rundet das Bild der Ruhe vollkommen ab.

Die Strecke ist durch den großen Ansturm von Touristen, aber ach Einheimischen zwar sehr überladen, dennoch verteilen sich die Massen gut und jeder folgt seinem eigenen Tempo. So Gibt es hier und  da auch Momente, zum innehalten. Diese Anziehungskraft der Berge hat mich mitgerissen und ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlen wird, morgen vor dieses unglaublich schönen Inka Stadt zu stehen.

Eine Zugdurchfahrt als Strecken Highlight

Was auf jeden Fall erwähnenswert ist, ist das Rattern der Räder des vorbeifahrendes Zuges. Eine Unruhe kommt bei den Wanderern auf und die Einheimischen reden aufgeregt durcheinander. Alle werden langsamer oder bleiben stehen. Man hört das Hupen des Zuges und weicht an die Seiten der Gleise zurück. Nur kurze Zeit später saust ein blauer Zug an uns vorbei. Noch heute spüre ich die Vibration des schweren Gefährts unter meinen Füßen. Was war das für eine Aufregung, die sich aber recht schnell wieder legte und so bewegten sich zahlreiche Füße immer weiter voran.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Tunnel, hinter dem das kleine Örtchen Aguas Calientes liegt.

Froh angekommen zu sein, beziehen wir die Unterkunft, machen uns frisch, essen noch etwas und fallen müde, aber auch etwas aufgeregt ins Bett.

Ist das zu glauben, wenn ich aufwache dauert es nicht mehr lange und eine so bedeutsame Sehenswürdigkeit hier in Peru, der Machu Picchu, wird sich vor meinem Auge erstrecken und mir zu Füßen liegen.

Der nächste Morgen

Wie immer habe ich Angst zu verschlafen, dabei müsste ich inzwischen gelernt haben, dass ich damit besser zurecht komme als gedacht.
So kann ich sagen, dass ich mich freue, als der Wecker endlich klingelt, wir uns aus dem Bett schälen und ein warmer Tee auf uns wartet. Über Nacht ist es sehr abgekühlt und so ist die Entscheidung, eine Schicht mehr anzuziehen durchaus gerechtfertigt.
Am Sammelpunkt angekommen fiebere ich dem Moment entgegen und die Zeit zwischen 3 und 6 Uhr morgens scheint still zu stehen.



Zahlreiche Touristen tummeln sich an der Shuttlestation, die einen die kurvige Straße hoch zum Tor des Machu Picchus bringt. Es ist auch hier wieder möglich, eine Alternative zu nutzen, die Wanderung hoch Eingang. Ein steiler Aufstieg. Aber wir warten, bis wir in der Reihe so weit vorgerückt sind, dass wir in den Bus einsteigen und unserem Ziel nun endlich, durch nebelverhangene Wälder, immer nähre kommen.
Um 6 Uhr öffnen die Tore der Denkmal Stätte und natürlich wollen alle früh da sein um ungestört ihre Runden drehen zu können.
Wen wundert es, erneutes Warten.
Eine Menschentraube bildet sich vor dem Eingang, aber dennoch ist es eine gesittetes Durcheinander. Auf den Tickets steht die Uhrzeit, zu der man eine der berühmtesten Touristenattraktionen der Welt betreten darf. Nach Einlass stehen den Gästen 3 Stunden Zeit zur Verfügung.

Wohl kaum eine andere Ruine zieht so viele Menschen in ihren Bann wie die Inkastadt Machu Picchu. Der Reiz der wilden Andenwelt und das Panorama, welches die bauliche Leistung der Inka hervorbringt, ist von einer gewissen Mystik umgeben und beeindruckt im gesamt Paket.

Einige Fakten:

  • Machu Picchu ist eine von den Inka gegründete Stadt, die hoch oben in den peruanischen Anden über dem Tal des Río Urubamba liegt.
  • Erbaut wurde sie im 15. Jahrhundert und später verlassen.
  • Die raffinierten Trockenmauern macht die Anlage berühmt, zu denen riesige Steinblöcke ohne Mörtel aufgeschichtet wurden.
  • Für die faszinierenden Gebäude ist die astronomische Ausrichtung charakteristisch und der sich von ihnen aus bietende Panoramablick.
  • Die genaue Nutzung der Stadt ist bis heuet ein Geheimnis.


Wir treten durch die Tore und bekommen eine kurze Einweisung und begeben uns mit einer kleinen Gruppe auf einen kurzen Rundgang. 

Hier auf dem 2400 Meter hohen Anden-Sattel liegt also zwischen bewaldeten Bergspitzen eins der sieben modernen Weltwunder: Machu Picchu.
Die Ruinenstadt der Inka besticht durch ihre Größe und die schon erwähnte Mystik. Reisende aus aller Welt zieht es her in das abgelegene Urubambatal im Südosten Perus –alle möchten dieses einzigartige Relikt des stolzen Andenvolks bestaunen und erkunden. Doch wie ich schon angeschnitten habe, wird der nicht abreißen wollende Touristenstrom für die Jahrhunderte alte Inkastadt zunehmend zum Problem. Wer Machu Picchu erleben möchte, sollte sich der Sensibilität des Ortes bewusst sein und die Regeln beachten.
Nach all den nützlichen Informationen haben wir ein wenig Zeit, Zeit um alles auf uns wirken zu lassen und natürlich auch um Fotos zu schießen.

Und was soll ich sagen?! Früh am morgen hängen die Wolken tief und verleihen dem Anblick etwas richtig geheimnisvolles. Weiße Nebelschleier oder Wolken lassen nur erahnen was sich dort verbirgt. als ob es noch etwas spannend bleiben soll. Doch dann zieht es auf und da liegen uns nun dieses alten Mauerwerke zu Füßen und ich kann es gar nicht richtig glauben.

Das Entdecken auf eigene Faust

Alles auf eigene Faust zu erkunden ist nochmal ein Unterschied, als gesammelt in der Gruppe durch die Ruinen Stadt zu spazieren. Hinter jeder Ecke, in abgelegenen Winkeln und atemberaubender Aussicht gibt es so viel zu sehen. Aber viel wichtiger ist eigentlich dieses auf sich wirken zu lassen. Die Wolken hüllen das mächtige Bauwerk ein und ziehen rasch wieder weiter, als ob sie einen Tanz aufführen. Ganz still und bei mir, nehme ich diese beeindruckenden Szenerie wahr und erinnere mich noch gut an dieses Gefühl der Magie, die mich umgeben hat und sich eine unheimliche, innerliche Ruhe in mir breit macht.

Diesen Moment werde ich nie vergessen…

– Die Begegnung mit den Lamas.
– Der Anblick der Inka Stätte eingebettet in die unberührten Natur.
– Dieses warme Gefühl in meinem Körper.
– Das friedvolle Gefühl, welches sich in mir ausbreitet.
– Das Grinsen auf meinem Gesicht beim 
– Diese Zufriedenheit, die meiner Körper heimsucht
– Der letzte Tag im November 2018

 

Vor so einem UNESCO Weltkulturerbe zu sehen ist sagenhaft, sagenhaft magisch, schön, erstaunlich und was es nicht noch alles für Wörter dafür gibt.
War ich doch vorher unfassbar ahnungslos, wie immer eigentlich, was mich erwarten würde. So fühle ich mich nach dem Besuch richtig gut. Ich habe so viel gelernt und gesehen, habe Emotionen durchlebt und eine wirklich tolle Zeit gehabt. Ich habe einmal mehr verstanden, dass die Natur etwas so wertvolle ist, dass ich sie brauche und ihr mehr Aufmerksamkeit schenken möchte. 

Der  Rückweg im Panorama Zug verflog wie im Nu. Ich erinnere mich noch daran, wie wir abends in Cusco ankamen. 
Zurück im Hostel fragte ich mich, was die letzten zwei Tage überhaupt passiert sei…

Ja, Machu Picchu – das Weltwunder in den Anden, eine Sehenswürdigkeit die das Land von Peru sicher ein wenig mehr bekannt macht.
Ich finde auch einige Zeit später nur schwer Worte für das Gesehene. Und dass die Weiterreise andere, aber in Peru nicht mehr so spektakuläre Aussichten für mich bereit hält, hat mich am Anfang etwas miesepeterig gestimmt. 

 

 





 

 

 

 

 

 

Hoch zum Rainbow Mountain und zurück durchs Red Valley





Und dann Peru…

Diese Einreise war für mich so richtig großartig.

Es führte mich zu Fuß, nur ein paar Schritte, von dem einen Grenzübergang bis zum nächsten. Also von Bolivien nach Peru…
Ich würde sagen, so wie ein Sprichwort besagt, morgens mit dem falschen Fuß aufzustehen, bin ich mit dem richtigen in das Land eingereist. Dass dieses Land mich einiges an Überwindungen, extremen Gefühlen (gute und auch weniger gute), Tränen, wunderschönen Wiedersehen und ungewollten Abschieden kostet, wusste ich bis dahin, natürlich, noch nicht.

Wir kommen spät Abends in Cusco an. Eine wunderschöne Stadt, die man auch liebevoll ’die Mitte der Welt in den Anden’ nennt. Die charmante Kolonialstadt liegt in den südlichen Sierras inmitten des fruchtbaren Andenhochlandes auf immerhin 3.416 Metern Höhe. Dieses Städtchen ist von Grund auf voller Charme und auch wenn die Lage und die kleinen Gassen gefühlt alle bergauf gehen und man tatsächlich die Höhenmeter spürt, ist es nicht nur selbst ein absolutes Must-See, Cusco gilt auch als idealer Ausgangspunkt für die zahlreichen Inka-Ruinen in der näheren bis weiteren Umgebung, unter anderem natürlich die weltberühmte Ruinenstadt von Machu Picchu. Eine der Touristenhauptattraktionen des Landes.
Was vielen noch nicht im Bewusstsein haben: der Rainbowmountain liegt nicht all zu weit von hier entfernt. Seit 2015 ist er für Touristen sozusagen geöffnet oder zugänglich.
Na, wo drauf will ich hinaus?
Dazu gleich mehr.
Vorerst muss ich noch ein wenig von dieser schönen Stadt schwärmen, In Cusco findet man eine faszinierende Mischung aus den Einflüssen der heutigen Quechua-Indianer und den Zeiten der spanischen Kolonialisierung. So können hier alte Inka-Mauern neben prunkvollen katholischen Kirchen bestaunt werden und als UNESCO Weltkulturerbe ist die Altstadt von Cusco weitestgehend unverändert geblieben und kann sich so ihre ursprüngliche Schönheit bewahren.
Aber um auf den Punkt zu kommen. Ich wäre nicht ich, wenn ich den Rainbowmountain auf dieser Reise nicht mitnehmen würde.
Am 28. November 2018 um 2:30 Uhr werde ich von den lieblichen Tönen meines Weckers aus dem Schlaf gerissen. Sind wir nicht erst vor ein paar Stunden angekommen und haben uns ewig lange durch das Auf und Ab der Gassen gesucht, um unser verstecktes Hostel zu erreichen?!
Aber ich schaffe es, mich möglichste leise, um andere, schlafende Zimmergenossen nicht zu wecken, aus dem Bett zu erheben.
So werfe ich mir einige warme Kleidungsstücke über und mache mich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt, einer dunklen, kühlen Seitenstraße.
Der Mond leuchtet heller als die Straßenlampen und ich warte und warte. Hattet ich doch anfänglich Bedenken, dass ich nicht aus dem Bett komme und die Tour verpasse, stehe ich jetzt da und hoffe, dass sie mich nicht vergessen haben. Denn dieses Vorhaben ist sehr spontan entschieden worden. Am Abend vorher habe ich gebucht, obwohl mir davon abgeraten wurde, es lohnt sich aktuell nicht so die Meinungen der anderen.
Dann fuhr ein kleinen Minibus vor, die Tür ging auf und ein junges Mädchen versuchte meinen Namen auszusprechen, reichte mir eine Decke und gab mir zu verstehen, dass wir noch eine Weile durch die verregnete Landschaft fahren, bevor wir uns den dunklen, nebelbehangenen Bergen nähern.
Nach 1,5 Stunden gab es ein kleines Frühstück und dann ging es gestärkt und etwas wacher weiter. Der Regen lies nach und Nebel hing mystisch zwischen den dunklen Felsen.



Auf dem Weg fuhren wir an einem Fluss entlang der nur durch die Straße von hohen Felswänden getrennt war. Ein steiler Abgrund tut sich auf und ich denke mir noch, dass das Wetter tatsächlich hätte kaum bescheidener sein können.
Doch nach der Dämmerung nehme ich die Landschaft so richtig wahr und es ist kaum vorstellbar: Auf der einen Seite befinden sich dunkle Steinwände, die sich wahrscheinlich berühren lassen, wenn ich das Fenster runterlasse und meine Hand ausstecke, und auf der anderen Seite erblicke ich saftiges grün mit Pflanzen und weidenden Tieren.

Wir Fahren durch ein kleine Kakteenlandschaft, die Natur zeigte sich in herrlichen grün Tönen und auf den Bergen, welche sich ins unendliche erstreckten, grasen Alpakas, Scharfe und Kühe.



Zunehmend steig die Höhe und die Gespräche im Transporter drehten sich viel um den Aufstiegt und ob der Weg zu Fuß oder mit einem Pferd bestritten wird. Etwas mehr als 5000m in die Höhe geht es und wir werden darauf hingewiesen, dass es wichtig sei, auf die eigene Atmung zu achten, jedoch für den Notfall Sauerstoff zur Verfügung stünde.
Erst da wird mir richtig bewusst, auf was ich mich einlasse.
Noch nie war ich so hoch auf einem Gipfel.
Ob mir die fehlende Erfahrung einen Strich durch die Rechnung macht? Ob ich mich überschätze und lieber auf das mulmige Gefühl hören sollte!?
Am Fuß des Rainbow Mountains angekommen reiße ich mich zusammen, denke mir, wer nicht wagt, der nicht gewinnt und im schlimmsten Fall kehre ich wieder um, steige aus dem Bus und beantworte die Fragen nach Kopfschmerz und Übelkeit mit nein.

Eine kurze Einweisung, dass die Wege nicht verlassen werden sollen, dass jeder in seinem eigenen Tempo geht, sich Zeit lassen soll und sich kleine Pausen gönnen darf, und zu Not stehen bleibt und wartet, bis eine der Begleitpersonen zur Hilfe eilt. Bei unserer Gruppe sind drei dabei. Also Sind wir 8 Personen plus 3 Guides die sich aufteilen, so dass einer vor allen anderen geht, der nächste in der Mitte und ein weiterer ganz am Ende.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass wir nicht als geschlossenen Gruppe aufsteigen und ich während all der Zeit wirklich für mich bin.
Ein paar Fakten.
Insgesamt werden ca. 700 Höhenmeter erklommen und anschließend wieder abgestiegen. Am höchsten Punkt auf rund 5100m hat man eine wunderbare Aussicht über die farbigen Berge des Rainbow Mountain.  Wenn man nicht gerade das Pech hat, und die bunten Farben nicht erkennt, da der Schneefall zu stark ist. Dies soll jedoch nur sehr selten vorkommen.
Also passiert es doch nicht ausgerechnet heute, oder ?!




Der Weg ist technisch nicht besonders anspruchsvoll, er führt durch ein Tal hinauf bis zum Bergkamm, ohne große Hindernisse.
Die Höhe ist für den ein oder anderen eine Herausforderung, doch ich habe bis auf ganz leichte Kopfscherzen, was auch durch die kurze Nacht hervorgerufen werden kann, keine Probleme und genieße den Aufstieg, beobachte unterwegs wilde Alpaka-Herden beim Grasen und fühle mich sehr lebendig.
Unterwegs treffe ich immer wieder auf Mulis, die dich gegen einen stolzen Preis auf den Gipfel bringen. So kann ich sagen, dass dieses Erlebnis für jeden machbar ist.
Der Nebel hängt tief und die Sichtweite ist eingeschränkt, die Luft wird dünner und das Ziel kann nur erahnt werden. Aber mir kommen schon einige Leute entgegen, die sich schon wieder auf dem Rückweg befinden, reden einem gut zu und ermutigen einen, es sei gleich geschafft. So bewege ich mich ganz langsam, Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug vorwärts und tatsächlich, etwas außer Atem und mit einer Nebelwand vor meinem Gesicht, erreiche ich den Gipfel.



Nun bin ich also Oben angekommen und sehe nichts. Ich denke mir noch, dass allein die Erfahrung unvergessen bleibt, doch kurze Zeit später lichtet sich der Schleier und weiß gepuderte, bunte Spitzen werden sichtbar.
Ich kann mein Glück kaum fassen und dieser Anblick brennt sich in mein Gedächtnis ein. Wahrhaftig wie ein bunter Regenbogen ragt dieser unglaublich schöne Berg zwischen all den dunklen, teilweise mit schneebedeckten Felsen, hervor.





Nach einer gewissen Zeit zum verschnaufen und um unzählig geschossenen Bildern, bin ich bereit für den Rückweg. Der Wind peitscht mir unangenehm ins Gesicht und ich entschied mich spontan dazu eine andere Route zurück zu gehen. Die Wanderung durch das Red Valley war die beste Entscheidung überhaupt! Denn in dieser wundervollen und einzigartigen Landschaft konnte ich nahezu ungestört genießen und von dem Ansturm, der ab Mittag noch größer werden sollte, war hier nichts zu merken. Der Aufstieg zum Rainbow Mountain war wunderschön, aber ich wäre enttäuscht gewesen, wenn ich nicht auch noch dieses Spektakel der Natur gesehen hätte.

Das Red Valley ist definitiv ein war ein weiteres eigentliches Highlight. Die Landschaft ist traumhaft, die Einsamkeit, die bunten Farben, die Weite…
Ich muss gestehen, es war unglaublich anstrengend, der Weg war weit, die Höhe geht nicht spurlos an einem vorbei, aber bei jeder Pause in der ich mich umschaue und mir bewusst mache, wo genau ich mich befinde, ist es das wert. Zumindest mir ging es so.

 

Wieder am Fuß des Berges angekommen, gab es noch traditionelles Essen aus der Region, bevor wir die Heimfahrt antreten, die ich trotz Geholper einfach komplett verschlafen habe.

An diesem Abend werde ich gut schlafen.
Ich bin stolz auf mich, dass ich mich überwunden habe, dass ich es durchgezogen hab, dass ich nicht den Mut verloren habe und dass ich es mit eigenen Augen sehen durfte.
Ich bin aber auch erschöpft, war es doch eine große Herausforderung und hat mich einiges an Energie und Überwindung gekostet.
Ich bin dankbar, für meinen gesunden Körper und dass die Höhe für mich kein all zu großes Problem darstellt.




Von ein paar Tagen Out off Order über den Titicaca – See bis hin zum Bucket Listen Moment

 
Denke an alles, was du machen WILLST, egal ob es realistisch erscheint oder nicht. Schränke deine Träume nicht ein, zum Beispiel indem du darüber nachdenkst, was möglich ist oder was du tun solltest, gar das die Vernunft ja am Ende siegen soll.
Das Ziel beim Schreiben einer Bucket List ist nicht alles, was darauf steht, auch hundertprozentig zu erreichen. Es geht eher darum, was du dir vornimmst.
Meine Liste erweitert sich ständig, aber was schon sehr lange drauf steht, ist in zwei Ländern gleichzeitig zu sein. Ich war mir immer sicher, dass dies kein unrealistisches Ziel ist. Und Ende 2018 war es tatsächlich soweit.
Aber ich fange doch mal an, wie sich die Ereignisse zugetragen haben.

Nach ein paar wirklich phänomenalen Tagen durch die Landschaften Chiles und Boliviens war ein wenig Rast nötig. Zum Einen, weil der Körper sich nach Ruhe sehnt und zum anderen müssen auch die Eindrücke verarbeitet werden.
So lassen wir uns eher unfreiwillig in einem kleinen Hostel in der Stadt Uyuni nieder. Wir wollten Wäsche waschen und suchten einen Waschsalon auf, dass dies als die teuerste Ladung Wäsche meiner ganzen Reise enden sollte, ist mir bis dahin noch nicht bewusst.
Länger als gedacht halten wir uns an diesem Fleckchen Erde auf. Nein, nicht weil es einen besonderen Reiz hat, denn es geht kein sonderlicher Charme von diesem Ort aus, sondern weil man schnell lernt, auf den Körper zu hören und Gesundheit geht immer vor. Die Höhe und all die anderen Bedingungen waren für den ein oder anderen dann doch etwas zu viel….
Wer lange unterwegs ist und sich den verschiedenen Gegebenheiten anpassen kann, der weiß es zu gut: Eine warme Dusche und ein gemütliches Bett sind in solchen Momenten Gold wert.
Ich werde nie vergessen, wie wir uns gegenseitig die Klinke der (ständig desinfizierten) Badezimmertür in die Hand geben, uns um Toilettenpapier sorgen und Reis mit geriebenen Äpfeln essen.
So vergingen die Tage und nach etwas Erholung und einem geschmiedeten Plan machen wir uns mit dem Nachtbus auf den Weg nach La Paz in Bolivien.
Warum ausgerechnet dorthin?
Die höchstgelegene Verwaltungshauptstadt weltweit will ich mir nicht entgehen lassen, sie befindet sich in der Altiplano-Hochebene der Anden auf mehr als 3.500 m über dem Meeresspiegel.
Wir beziehen eine schöne
Airbnb und kommen richtig zur Ruhe, schlendern durch die kleinen Gassen, besuchen den Nationalfriedhof, der ein wirklicher Hingucker ist und ein spontanes Wiedersehen mit der Uyuni Gruppe sorgt für schönste Erlebnisse. Außerdem ist die Seilbahn, mit der man schnell von A nach B kommt, ein richtiges Highlight. Denn man kann bei einer Fahrt mit der Gondel Mi Teleférico die spektakuläre Umgebung der Stadt genießen und blickt über die Dächer hinweg direkt auf die Anden. Ich gehe sogar noch weiter und würde sagen, man schwebt regelrecht über die Häuser. Und dass zu einem sehr niedrigen Preis. Wenn ich es richtig erinnere, hat uns eine Strecke umgerechnet 30 Cent gekostet.
 


Die Überlegung von La Paz, die Death Route zu fahren, haben wir aufgrund der schlechten Wetterbedingungen und unserem gesundheitlichen Zustand ausfallen lassen. Schade- denn es ist sicher ein Nervenkitzel, die Yungas-Straße, eine der gefährlichsten Straßen der Welt, mit dem Rad entlangzufahren. Sie ist zum Großteil eine schmale Schotterpiste, die sich 70 Kilometer von La Paz nach Coroico schlängelt. Nach 20 Kilometern auf asphaltierter Straße beginnt in Chusquipata der schmale Schotterweg. Und damit das eigentliche Abenteuer, so sagt man. Unsere neu gewonnenen Freunde haben sich gewagt und eine Aussage ist besonders bei mir hängen geblieben. Als idyllisch, aber gefährlich wurde es beschrieben. Denn diese waghalsige Straße schlängelt sich durch fast alle Klimazonen Südamerikas und überwindet dabei 3500 Höhenkilometer.
Das ist schon ordentlich…
Die Abgründe stürzen bis zu 1000 Meter in die Tiefe. Von nichts anderem leitet sich der Name ab: Death Road.
Kein Wunder, denn bis 2006 starben auf der Yungas-Straße jährlich viele Menschen.
Da versteht es sich von selbst, dass oberste Vorsicht geboten ist. Um es möglicherweise noch etwas eindringlicher zu verdeutlichen: Früher schlängelten sich auf der Yungas-Straße täglich mehrere Busse und Lkws an den Felswänden entlang. Heute nutzen diese meisten die Umgehungsstraße.

Stattdessen gönnen wir uns mit herrlicher Aussicht und gemütlicher Atmosphäre fast einen ganzen Tag in einem Café. Denn der nächste Stopp ist schon geplant und so ist die Weiterreise von 4 Stunden für uns mittlerweile ein Klacks.
 

Unser Ziel ist der Titicacasee bzw. die Insel
Isla del Sol.
Morgens fahren wir los und ich muss auch an dieser Stelle noch mal erwähnen, dass es richtig angenehm ist, sich in den Bussen, die gleichermaßen von Einheimischen und Touristen genutzt werden, fortzubewegen.
Am frühen morgen hängen die Wolken noch dicht verschleiert zwischen den Bergen und ich kann es kaum erwarten, durch sie hindurch zu fahren. Und dann halten wir und da liegt er also, der größte Süßwassersee Südamerikas. Es ist nicht übertrieben, dass man von der sagenhaften Schönheit ergriffen wird. Das Licht fällt auf das Wasser und die Oberfläche erscheint einem spiegelartig glatt. Es wirkt wie gemalt und diese ausgehende Ruhe steckt regelrecht an. Die Natur ganz für sich – friedvoll und im völligen Einklang mit der Umgebung.
 


Im Hintergrund reihen sich die Berge aneinander, bis zu 6000m sind sie hoch, erst da begreife ich, dass der See auf 3800m Höhe liegt und damit auch der höchste schiffbare See der Welt ist.
Der Titicacasee beherbergt die Wiege der Inka Kultur. Isla del Sol. Inmitten dieses Sees ist eine Insel mit ca 2000 Einwohnern, die in drei unterschiedliche Teile aufgeteilt ist. Bei einem Besuch und dem damit verbundenen Rundgang gewinnt man einen guten Einblick in die früheren Lebensbedingungen der Bewohner auf den Inseln des Titicacasees.
 

 
Um die Ila del Solt zu besuchen, fahren mehrmals täglich Fähren von Copacabana, einem beschaulichen Städtchen auf dem bolivianischen Festland, knappe zehn Kilometer von der peruanischen Grenze entfernt, ab und erreichen die Insel in 1,5 bis 2 Stunden. So erblicken wir nach unserer Bootsfahrt und dem kalten Wind am Horizont die Isla del Sol, die Sonneninsel, die mitten im Titicacasee liegt. Durch ihre Lage kann es hier auch in den Sommermonaten sehr kalt werden. Doch wir haben Glück, das Wetter ist herrlich und die Sonneninsel macht ihrem Namen alle Ehre.
Der Aufstieg zur Insel ist anstengender als gedacht, da doch einige Höhenmeter zu überwinden sind. Doch endlich war es für mich so weit, ich streichelte ein Alpaka und kann nur sagen, es ist super super flauschig und mein Tag ist gerettet.
 

 
Die Sonnenauf -und Untergänge sollen auf Isla del Sol unfassbar schön sein, doch für uns geht es am Nachmittag zurück aufs Festland, denn vor uns liegt eine lange und unbequeme Busfahrt die Nacht hindurch.
 
Doch nun bin ich da angelangt, wo ich angefangen habe.
Am Ende dieses Tages, nachdem die Zeit in Bolivien nach nur knapp zwei Wochen schon wieder vorbei ist, ich mich auf dem Weg über die Grenze nach Peru, hab ausstempeln lassen, stand ich da. Mit dem einen Fuß auf bolivianischem Boden und mit dem anderen Fuß betrete ich Peru. Irgendwie ist es nur eine geografische Grenze, doch das Gefühl, gleichzeitig in zwei Ländern zu sein, ist abgefahren. Imaginär mache ich, wie schon so oft in den letzten Wochen, einen dicken Haken auf der Bucket Liste.
Es ist so simpel und für mich doch von so großer Bedeutung…

 

Von der trockensten Wüste der Welt in die größte Salzwüste der Welt

Bolivien, Salar de Uyunidie Salzwüsten Tour.

Ein Erlebnis, welches mir, obwohl ich mitten drin war, sehr unwirklich erscheint.
 
 

Während dieser großen Tour bekommt man nicht nur
die Salar de Uyuni zu sehen, sondern gewinnt auch einen Eindruck des Nationalparks in Südbolivien. Diese Region wird begeistern, es warten beeindruckende Berge und Felsen, sehenswerte Bergseen und Landschaften, die einem den Atem rauben.
 
Mitte November 2018 reise ich das erste Mal über den Landweg aus Chile aus.
Dass diese Ausreise eine von vielen sein würde, das war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Der Abschied fällt schwer, bin ich bereit dieses Land zu verlassen, wo ich es doch gerade erst so lieb gewonnen hatte, die Ganzen Eindrücke noch nicht verarbeitet und sortiert sind, aber das nächste Abenteuer schon wartet?!
Alles ist so aufregend und noch neu.
Warum auch immer, aber ein mulmiges Gefühl macht sich in meiner Magengegend breit.
Fange ich doch gerade erst an, mich mit diesem Reiseleben anzufreunden und zu begreifen, dass dies jetzt mein Alltag ist und schon geht es so Holter die Polter, auf zum nächsten Abenteuer, immer tiefer hinein, weiter auf der Reise in ein neues Land.
Natürlich warten spannende Geschichten und ganz wunderbare Ereignisse auf mich.
 
 

Drei Tage auf engsten Frau mit Fremden die zu Freunden werden

Im Zuge unserer gebuchten Tour reisen wir drei Tage mit vier weiteren uns völlig unbekannten Touristen, zum Glück einer richtig coolen Truppe und wie es der Zufall so will alle deutschsprachig, durch Bolivien.
Ein unvergessliches Erlebnis, dass kann ich schon vorweg nehmen.
Beeindruckt von der unfassbar schönen Landschaft, der Jagd nach dem Anfassen der flauschigen Tiere, mit sehr vielen lustigen Momenten und einfach Menschen, die es in kurzer Zeit schaffen, ein Gefühl zu vermitteln, als sei man schon ewig zusammen unterwegs. Was hatten wir ein Glück, uns so gut zu verstehen, denn zu siebt in einem Auto, drei Tage auf wirklich engen Raum, wäre alles andere uncool gewesen.
 
Fragt man mich nach dem Highlight der Reise, gehört der Sonnenaufgang in der Salzwüste sicher dazu. Doch diese eine Antwort nach dem ganz besonderen Moment gibt es nicht. Es sind so viele aneinander gereihte Erlebnisse, Augenblicke des vollkommenen Friedens, des Glücks, der inneren Ruhe und der Erkenntnis, ich kann sein, wer immer ich bin!

Alles hat seine Schönheit, ist abwechslungsreich und etwas so Besonderes.
 

Auf Wiedersehen Chile

Doch fangen wir mal in San Petro de Atacam an. Wieder ein frühes Aufstehen am Morgen, Ausschlafen ist uns aktuell nicht so vergönnt, hupte ein Auto vor unserem Hostel.
Verschlafen und nichts ahnend was passiert, steigen wir also ein.
Zwei Stunden fahren wir bis zum ersten Stopp an der Grenzkontrolle. Aber wer nun denkt, wir verlassen jetzt das Land, der hat sich getäuscht, denn erst einmal wird ein Tisch aufgeklappt und wir bekommen Frühstück serviert, was ein Luxus. So beginnen unsere Tage aktuell. Frühstück auf der Straße, Frühstück im Nationalpark, Frühstück bei den heißen Quellen und Frühstück vor der Grenzkontrolle in Chile.
Als ob wir noch einmal das Land genießen sollen. Aber es ist auch wirklich sagenhaft, mit welcher Aussicht wir wieder verwöhnt werden.
Ein Bergpanorama liegt vor uns und ganz unscheinbar davor ein kleines Häuschen, die Grenzkontrolle.
Ich weiß nicht wieso, aber zu Beginn war es ein wirklich aufregender Moment, das Land zu verlassen, über die Grenze in ein anderes Land einzureisen und dabei den Reisepass gestempelt zu bekommen. Kennen wir diese Grenzkontrollen doch aus Europa gar nicht mehr.

Da standen wir also, mit Frühstück im Bauch und unseren Reisepässen, bereit für den Ausreisestempel. Nach gefühlt einer halben Ewigkeit war es dann soweit, mit einem schnellen Klicken (dieses Geräusch vom Ein- und Ausstempeln, es hat sich richtig in meine Erinnerung eingebrannt und noch heute höre ich es ganz deutlich) wurde der Stempel in den Pass gedrückt und signalisiert, dass die Ausreise nun offiziell ist und wir Chile verlassen.

 

Willkommen in Bolivien

Etwa 30 km hinter der chilenischen Grenze erleben wir die Prozedur rückwärts. Anstehen und warten, dass die Einreise bewilligt wird und der Stempel einen Platz im Reisepass findet.
Die Vorfreude macht sich mit leichter Ungeduld und Kribbeln im Bauch bemerkbar. Da bin ich also in Bolivien, auf dem Weg in die Salat de Uyuni. Es soll ein so unglaublich faszinierender Ort sein.
In der Zwischenzeit wird uns ein Geländewagen zugewiesen und unsere Backpacks werden in Folie gewickelt und aufs Dach geschnürt.

Man stelle sich vor, es geht einfach drei Tage durch die Wüstenlandschaft, über Schotterstraßen oder gar den einfachen Sand. Eine ausgebaute Fahrbahn? Fehlanzeige, aber mit dem Geländefahrzeug ist die Durchquerung der bolivianischen Kraterlandschaft im Südwesten Boliviens ohne Probleme zu bewältigen.
 
 

Wir machen es uns im Jeep gemütlich, so gut es eben möglich ist und dann
gehts auch schon los. Ab durch die sandige Hügellandschaft fahren wir so schnell das nur aufgewirbelter Staub an uns vorbeiweht.
 
Ein kurzer Halt, ein Formular später und abermals ein Nationalpark, der nun meine Passnummer besitzt, geht die rasante Fahrt weiter. Wir Halten, um uns von der Umgebung, ja eigentlich dem ganzen Sand, ein Bild zu verschaffen und uns etwas an die Höhe zu gewöhnen.
 

Zwischen Sand und Lagunen

Nach einigen kurzen Pausen wird das Auto langsamer, der Fahrer gibt uns zu verstehen, dass wir gleich die wohl schönste Lagune Boliviens sehen werden. Denn im Südwesten Boliviens an der Grenze zu Chile eröffnet sich uns im Nationalpark Andina Eduardo Abaro am Fuß des Vulkans Licancabur ein wunderschönes Bild.
Dürfte man doch meinen, dass nach all den Lagunen der letzten Tage der Punkt kommt, an dem es genug sei, aber dem ist nicht so, denn das Naturschauspiel, welches diese Wasserlöcher mit sich bringen, ist einfach einmalig. Mitten im Nirgendwo, zwischen all der trockenen und staubigen Erde eine glänzende Oberfläche mit dem schönsten Bergpanorama und ihren weichen Farben, verliert nie den Zauber, den Zauber der Schönheit.
 
Laguna Blanca, fast wie ein Spiegel, der einen einlädt zum Innehalten, zum Bewundern der Einzigartigkeit. Aufgrund von Mineralien schimmert das Wasser in leuchtendem Weiß und zaubert atemberaubende Farbspiele in die rotbraune Wüstenlandschaft der bolivischen Anden.
Laguna Verde, welche nur durch einen engen Kanal von der Laguna Blanca getrennt ist und sozusagen gegenüber liegt, weist eine ganz andere Zusammensetzung der Mineralien auf und ist ein unübersehbarer Farbklecks. Der Name „Grüne Lagune” macht ihr alle Ehre.
Der leuchtend grüne See wirkt am Fuß des 4.329 Meter hohen Licancabur inmitten der dunklen Berge Boliviens wie aus einer anderen Welt. Die intensiven Farben, welche durch Mineralien verursacht werden, leuchten hell.

Je nach Sonneneinstrahlung und Windstärke ändert sich die Farbintensität, denn umso heftiger der Wind über die Wasseroberfläche weht, desto mehr Ablagerungen werden aufgewirbelt und dadurch verdunkelt sich das Grün. Die Farbschattierungen reichen von zartem Türkis bis zu intensivem smaragdgrün.
 
So lasse ich alles auf mich wirken und stelle abermals fest, dass ich inmitten der atemberaubenden Mondlandschaft der bolivischen Anden, auch Altiplano genannt, auf ein Neues tief berührt und schwer beeindruckt von dieser Natur bin.
Magnesium, Kalziumkarbonat, Blei und Arsen bringen das Wasser regelrecht zum leuchten und ich könnte Stunden dort stehen und die Laguna Blanca („Weiße Lagune”) mit ihrer Oberfläche von knapp 11km² betrachten. Sie ist fast doppelt so groß wie die Laguna Verde.  

Die Mineralien, die hier am Werk sind und die Lagune in einem ganz hellen Grün, eben beinahe schon Weiß erstrahlen lassen, tun ihr Übriges. Scheint dann noch die Sonne auf die Wasseroberfläche, ist die Lagune eine wahrlich blendende Erscheinung.

 
 

Diese Farben der beiden
Lagunen vor den rotbraunen Bergen, hinterlassen ein unvergessliches Bild in meinem Gedächtnis.
 
Ein kleiner Tipp:
Die große Höhe der beiden Lagunen, 4000m über dem Meeresspiegel erfordern eine möglichst langsame Akklimatisierung.
Auf dem Weg von San Pedro de Atacama empfiehlt es sich, mehrere Pausen einzulegen. Und auch wenn es nicht heiß, sondern nur angenehm warm ist, sobald die Sonne rauskommt, ist Sonnenschutz Pflicht!

Neues Leben

Die Sonne seht hoch und wir kehren zum Mittag in einem einheimischen Dorf ein, obwohl es sich für mich nicht als Dorf definieren lässt. Soweit das Auge reicht, sind wir umgeben von satter Natur und eine Wüstenlandschaft, die steppenartig, bis zum Horizont reicht. Über meinem Kopf zieht ein Vogelschwarm seine Kreise und vor mir, ganz still und verlassen, steht eine Alpakakuh. Neben ihr liegt ein Kalb auf dem Boden und es macht den Anschein, als sei es frisch zur Welt gekommen. Langsam rappelt es sich auf, die Beine noch ganz wackelig, aber siehe da, die ersten Gehversuche sind geglückt. Sanft schleckt die Mutter ihr Kind ab, gerne würde ich näher treten und dieses flauschige Fell streicheln, will die beiden aber nicht noch mehr stören und so ziehe ich mich zurück. Im Nachhinein ist dieser Moment wohl etwas sehr Besonderes gewesen.

Obwohl der Tag uns schon einiges bot, geht es weiter. Auf dem Weg zur Laguna Colorada machen wir Halt bei Sol de Mañana. Es liegt südwestlich der Laguna Colorada auf einer Höhe von 4850 Metern über dem Meeresspiegel.
Der Gei Sol de Mañana ist ein etwa zwei Quadratkilometer großes Geothermalgebiet und aus den Erdkratern kommen einem schwefelartige Wolken entgegen. Dieses Gebiet befindet sich im Departamento Potosí, Bolivien. Es gehört wie die Geysire von El Tatio, welche ich in Chile bereits besichtigt habe, zur Vulkanregion Altiplano-Puna.

Noch eine Lagune

Sind wir doch auf der Salar de Uyuni Tour in Bolivien.
Aber wir befinden uns aktuell auf dem Weg, Boliviens atemberaubende, vor Farbe strotzende, unendlich schöne Laguna Colorada zu besuchen. Sie liegt im Süden des Landes. Ein roter See, der eine wahre Farbenexplosion mitten in den Anden ist. Aber auch ein Rückzugsort für Flamingos.
Die Farbe ist echt, keine optische Täuschung durch bestimmten Lichteinfall oder Ähnliches.Die Naturstätte im Südwesten Boliviens empfängt uns auf 4278m mit starkem und kaltem Wind. Zu deutsch bedeutet es so viel wie die gefärbte Lagune und ich finde, sie ist ein absolute Lagunen-Highlight. Im Schnitt ist der Salzsee einen halben Meter tief und insgesamt 60 Quadratkilometer groß. Er leuchtet morgens, mittags und abends in verschiedenen Rottönen: lachs-, blut- und teilweise auch karminrot. Keine Frage: Der See ist grandios, die Landschaft atemberaubend, im Wahrsten Sinne des Wortes, denn der Wind peitscht!

Das Motiv ist definitiv einen Schnappschuss wert. Bilder dürfte allen bekannt sein, doch weniger bekannt hingegen ist vielen der Grund für die ungewöhnliche Farbe des Sees. Denn auch ich frage mich. Warum ist der Laguna Colorada rot?

Hier die Erklärung:

Laguna Colorada oder auch „die Rote Lagune“ bekommt ihre rote Färbung durch ein Zusammenspiel verschiedener Komponenten. Eine spezielle Algenart, welche sich im See befindet und durch den hohen Mineralstoffgehalt des Wasser. Dies ist Grund der auffällige Färbung.
Auch Flamingos haben im Laguna Colorada ein ideales Zuhause und die perfekte Nahrungsquelle gefunden. Denn das Plankton nährt und färbt nicht nur die Tiere, sondern auch den See. Daher leuchtet das Gefieder der Tiere in Bolivien schöner denn je. Und die Flamingos ergeben inmitten des knallroten Wassers vor der majestätischen Andenkulisse ein fantastisches Bild.

Fun Fact:
Wusstest du, dass die Laguna Colorada sogar mal für die neuen Weltwunder nominiert war?!

Die Lagune ist der krönende Abschluss des spektakulären Tages, dem Tag der Farben, der Tiervielfalt, den Lagunen, der Vulkane und der Wüstenlandschaft.
 

Dachte ich

Aber auf der Tagesordnung steht noch eine weitere, bezaubernde Lagune.
Laguna Kara.
Auch hier erstreckt sich vor unserem Auge eine sagenhafte Kulisse.
Die wunderschöne Landschaft reckt sich hinter dem Salzsee empor. Flamingos lassen sich von den Besuchern nicht stören und ein Bad in den anliegenden heißen Quellen lassen wir uns nicht nehmen.
Mit Blick auf die Lagune, um uns herum die anmutigen Federtiere, ist es endlich so weit, wir gehen in einem heißen Naturpool baden. Ich genieße den Ausblick und dieses Gefühl der Ruhe sehr.

Was uns erwartet:

Zu Beginn der Tour gab es ein Infoblatt, sodass wir wussten, was zu beachten ist und was uns bevorsteht. Als ich gelesen habe, dass wir die Möglichkeit bekommen, in heißen Quellen baden zu gehen, freute ich mich sehr. Ich mag diese Begebenheit richtig eintauchen zu können, im wahrsten Sinne des Wortes.

Aufgewärmt und nach einer kleinen Stärkung treten wir die letzte Etappe des Tages an. Den Weg zur Unterkunft.
Uns erwartet eine sehr einfache Unterkunft ohne heißes Wasser oder Strom. So nächtigen wir inmitten der Wüste Boliviens. Es ist kalt und recht früh dunkel, was ich als nicht sonderlich störend empfinde, denn die Höhenluft macht müde, das warme Essen schmeckt gleich doppelt gut und die moderigen Betten sind nur für eine Nacht.

Boliviens einzigartige Natur

Am kommenden Morgen wartet der Jeep auf die Abfahrt, unser Fahrer verstaut alle Utensilien wieder oben auf dem Auto und heitert uns mit dem Tagesplan auf. Ich denke bei mir, dass ich es nicht erwarten kann, endlich die Salar de Uyuni, also die Salzwüste hier in Bolivien, zu betreten. Doch auch heute erleben wir andere unvergesslich Landschaften.
Ein Mitreisender stupst mich an (ob er meine Gedanken lesen kann?) und meint: „Wüstenskulpturen erwarten dich!“
Wir dringen immer tiefer in die Landschaft des Altiplanos ein und halten kurze Zeit später an einer felsigen Landschaft, die sich als Kinderspielplatz für Erwachsene entpuppt. Sie lädt ein, entdeckt und erobert zu werden. So erkunden wir Region Italia Perdida. Ich kann euch sagen, das war ein Spaß für mich. Wir klettern an Felsen empor, genießen einen fantastischen Blick über das weite Land und haben dazu strahlenden Sonnenschein.


Die Natur zeigt ihre tausend
Facetten und sieht aus jeder Perspektive immer wieder neu und anders aufregend aus. Eine wahre Schönheit. Dazu im Hintergrund der stolze, 5.870 m hohe, aktive Vulkan Ollague, der sich an der Grenze zwischen Bolivien und Chile befindet.
Mir kommt kurz in den Sinn, dass ich hier wie in Kindertagen Verstecken spielen sollte. Allerdings ist es so hell, dass es kaum eine Chance gibt, jemanden wiederfinden zu können.


Wir kommen an Felsformationen vorbei, welche die Form des World Cups haben, auch World Cup Rock genannt und der Camel Rock macht seinem Namen auch alle Ehre.
Ein Stein mitten in der Wüste, der einem Kamel ähnelt. So was habe ich noch nie zuvor gesehen.
 

Wir verausgaben uns
etwas, bei all den Möglichkeiten. Ich versuche alles aufzusaugen und zu genießen.
Wie ich so da stehe, fällt es mir schwer den Mund vor lauter Staunen wieder zu schließen… Diese
Momente der nicht greifbaren Schönheit.
Ein paar schöne Erinnerungsfotos.
 

Weiter gehts

Ein kleiner Spaziergang über grüne Wiesen und durch kleine Steinschluchten führt uns zu Laguna Catal. Eingebettet in den Felsen befindet sich ein Wasserloch, mit saftigen grünen Wiesen und weidenden Alpakas. Die ich immer noch nicht streicheln konnte…
Und dass mitten in der Wüste!

 
Die Aussicht verschlägt mir die Sprache.
Am Horizont ist die Linie zwischen Himmel und Erde so deutlich erkennbar, dass man meinen könnte, es sein nicht real. 
Die rotbräunlichen Farben der Felsen und Berge, dem satten Grün und die strahlend blaue Himmelsdecke mit den weißen Wolken, bilden eine perfekte Einheit.


Vorbei an einem Canyon durch all die wunderschönen Landschaften kommt mir die Weiterfahrt und der nächste Halt zur Akklimatisierung, schon fast wieder wie eine andere Welt vor.

Wie eine andre Welt

Einige kleine Hütten reihen sich gegenüber einer Bahnschiene auf, wo abgestellte Zugwaggons stehen. Es wird liebevoll das Goast Village genannt. Wir decken uns mit Getränken und einem kleinen Snack ein, spazieren auf den Gleisen entlang und machen lustige Fotos an den Waggons.

Doch der Nachmittag neigt sich dem Ende zu, es wird recht früh dunkel und wir haben noch ein Stück Fahrt vor uns, bis wir die Herberge für die Nacht beziehen.Diesmal sind wir in einem Salzhotel untergebracht. Ein komplettes Gebäude aus Salzstein, was man riechen und bei gezielter Betrachtung, anhand der glitzernden Salzkristalle, auch sehen kann. Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen und mache den Geschmackstest, denn es heißt doch, man soll seine Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen. So lecke ich an der Wand uns stelle fest, dass es supersalzig schmeckt. Es ist kühl und vielleicht nicht so romantisch, wie man es sich vorstellen mag. Aber immerhin ist es gegen einen kleinen Aufpreis möglich, warm zu duschen, wenn ich warm sage, meine ich eher lauwarm und auch nicht sonderlich lang, doch besser als kein fliesendes oder eiskaltes Wasser.

Nach Einbruch der Dunkelheit und einem ausgiebigen Abendessen verschwinden wir alle unter den zwei bis drei Decken und kuscheln uns in dieser eisigen Nacht in unsere Betten. Denn am nächsten Morgen ist es endlich so weit. Die Salzwüste wartet und verlangt uns abermals frühes Aufstehen ab.

Endlich, es ist soweit!

So geht es am nächsten Morgen, oder soll ich sagen in der Nacht, es ist kurz nach 3 Uhr hinein in die Dunkelheit.
Nicht mal ansatzweise lässt sich erahnen, was uns erwartet.


Eine holperige
Fahrt durch die Hochebene der Landschaften des Altiplano Gebietes und ein paar aufgebrochenen Wolken später halten wir an, steigen aus und erreichen schließlich mein lang ersehntes Ziel. Ich spüre es unter meinen Schuhen knirschen. Da stehe ich also im Südwesten von Bolivien in der größten Salzpfanne der Erde. Mit einer Fläche von über 10500km² auf 3653m überm Meeresspiegel wurde die Salzkruste vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Taucu gebildet. Man schätzt, dass die unter der Oberfläche liegende Sole bis zu 72 Meter in die Tiefe reicht. Uns wird erzählt (soweit ich das richtig verstanden habe) dass, während der Regenzeit die Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein kann. Von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen kann dann die bis zu 30 Meter dicke Salzkruste selbst von Bussen und Lkw befahren werden.

Es fängt an zu dämmern und das Licht erkämpft sich seinen Weg.

Die Sonne geht auf, taucht die Region in ein warmes Licht und heißt uns mit den schönsten Farben willkommen. Vor meinem Auge erstreckt sich ein weißes Gebiet, wie man es wohl nur selten auf der Welt finden wird.

Da wir November haben, ist der Boden komplett ausgetrocknet und mit keiner Wasserschicht bedeckt, sodass wir den größten natürlichen Spiegel der Welt nicht erleben. Aber allein die Füße auf diese sechseckigen Salzplattformen zu setzen, ist für mich etwas so Besonderes. Außer dem weißen Boden und dem hellblauen Himmel siehst du nichts, – nicht einmal die Berge am Horizont!

 

Isla Incahuasi

Doch damit nicht genug inmitten der Salzpfanne, etwa 80 Kilometer von der Stadt Uyuni entfernt, liegt die Isla Incahuasi.

Dieser Ort liegt wie eine kleine Insel in der Wüste und ist umgeben von der weißen Salzlandschaft und ist bekannt für ihre vielen meterhohen und teilweise mehr als 1200 Jahre alten Säulenkakteen.
 

Ein
weiteres Highlight ist die Fahrt ins tiefe Innere der Salzwüste. Dort kannst du richtig geniale Bilder schießen, da die Größenverhältnisse über den Haufen geworfen werden. Was für verrückte Dinge es auf unserer Erde zu sehen gibt… Einfach unglaublich! So nuten wir die Möglichkeit der endlose Weite für uns und versuchte uns an einigen lustigen Fotomotiven. Die Salar de Uyuni ist bekannt für die optischen Täuschungen, die durch die Entfernungen entstehen – das entsprechend umzusetzen, bzw abzulichten war gar nicht so einfach. Trotzdem macht schon allein der Versuch ziemlich viel Spaß.

Wann tanzt man aus einer Bier-Dose, küsst einen Zwerg, fliegt an einem Auto vorbei oder hängt an den Armen eines Riesen?
 



 
Die Kombination des hellblauen Himmels und der hochstehenden Sonne, der glitzernde und schneeweißen Erdoberfläche blendet einen richtig, sodass ich die wahre Schönheit barfuß laufend durch meine Fußsohlen ganz bewusst aufnehmen kann. Ich werde nie vergessen, wie spitz die Ablagerungen der Salzkanten sind und haben noch heute die warnenden Worte, mich nicht zu schneiden, im Ohr.
Ich denke mit der gleißenden Helligkeit am Tag und den sehr kalten Nächten ähnelt der Salar de Uyuni äußerlich einem zugefrorenen See. Er ist so gut wie frei von jeglicher Art von Lebewesen, aber Brutplatz einiger nur in Südamerika vorkommender Flamingo-Arten.
 
 
Wir verlassen die sagenhafte Landschaft und nähern uns immer weiter der Stadt. Auf dem Weg dorthin halten wir noch an dem bekannten Salzmuseum, suchen die deutsche Flagge an dem Startpunkt der Dakar Rally und stellen fest, das die Dakar- Statue einen neuen Anstrich vertagen könnte, welchen sie jährlich zum Start des Rennens bekommt.

Fun Fact:
Wusstest
du, dass die Dakar Rally in die Salzwüste startet? 
Die Rallye Dakar ist ein Rallye-Raid- Wettbewerb, der als die bedeutendste Langstrecken- und Wüstenrallye der Welt gilt.

Unser Ausflug neigt sich dem Ende zu

Wir verlassen die Salzwüste, halten an und schlendern über einen Markt, wo es vom brauchbaren bis schäbigen Souvenir über Lebensmittel und Kleidung alles zu kaufen gibt.

 
Zum Abschluss besuchen wir noch den Zug Friedhof Comenterio de Trenes, der etwas abseits der Stadt liegt. Um einen würdevollen gemeinsamen Abschluss zu haben, gibt es noch einmal zusammen Mittagessen, bevor sich unsere Weg nach diesen drei Tagen trennen.

 
Auch im Nachgang hat mich diese Zeit sehr geprägt, ich habe die Eindrücke nur so aufgesogen und bis heute nicht richtig verarbeitet, so unwirklich erscheint mir all diese anmutige Schönheit!

 
– – –


In Bolivien haben wir das erste Mal Berührung mit Coco Blättern gehabt… Ich Musste dieses Bild anhängen, denn s ist einfach so sehr ein Inbegriff unserer tollen Zeit

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Eine Hommage an die Natur der Atacama Wüste

 

Wer am Tag träumt, wird sich vieler Dinge bewusst, die dem entgehen, der nur nachts träumt“

-Edgar Allan Poe-


Das passt gut, denn durch Willenskraft und Durchhaltevermögen ist mein Traum zur Realität geworden und dafür bin ich mir selbst am meisten dankbar.

Lange, eigentlich seit dem Entschluss, diese Reise anzutreten, habe ich darauf gewartet, nun ist es soweit…

Aus Gründen, die sich schwer erklären, dafür aber umso besser fühlen lassen.

Ein Höhepunkt, und das schon ziemlich am Anfang der Reise, die Atacama Wüste.

In der kurzen Zeit, die bis jetzt in diesem vielfältigen Land hinter mir liegt, kann ich gar nicht glauben, was passiert… Da sitze ich also nach einer wunderbaren ersten Nationalparkerfahrung in Chile und mache mich mit dem Nachtbus auf nach San Pedro de Atacama. Denn nachdem es zwei Tage und eine Nacht durch die schönsten Landschaften und Höhlen im Nevado Tres Cruces National Park ging, in der Nähe von Copiapó, wo man sich den Farben der Natur völlig hingeben kann, ziehen wir weiter.

Viel Schlaf und große Vorfreude beschreibt die Busfahrt ganz gut. Wer jetzt denkt, wie kann sie im Bus nur schlafen, der kennt mich nicht! Die Busse in Chile, ja in ganz Südamerika, sind superkomfortabel, bequem und leicht zu buchen.
Bei einer Körpergröße von 1.63 cm und ein Kind einer Großfamilie, mit vier Geschwistern, kann ich gut und tief an fast jedem Ort schlafen. So sitze ich eingekuschelt in meinen Schal, die Busse sind immer stark klimatisiert, sodass es unumgänglich ist, sich mit langer Kleidung, Schlafsack oder Decke (die gibt es manchmal im Bus) auszustatten, auf diesem Bussitz und fahre durch die Dunkelheit… Sofern es möglich ist, bestehe ich auf den Sitz ganz vorne am Fenster, wenn machbar in der zweiten Etage, da hat man dann einen richtigen Panoramablick.



Und dann wache ich morgens auf, der Wecker war extra gestellt, wurde aber nicht benötigt.
Durch den Fensterplatz ganz vorne habe ich perfekte Sicht auf die Landschaft. Berge ragen aus dem Nichts hervor und sind von Nebel umhüllt, die Sonne kämpft sich durch kleine Wolken, welche wiederum Schatten auf die Landschaft werfen und lässt alles in einem warmen Licht erstrahlen. Es ist unglaublich in diese Weite zu fahren. Eine so große Fläche mit Bergen, die sich am Horizont um die erste Reihe duellieren, liegt vor mir. Ich kann mich daran gar nicht satt sehen.
Als wir ankommen und aussteigen freu ich mich und ein innerliches Kribbeln durchströmt meinen Körper, aber ich hätte auch gut noch weiter fahren können.

Die frühe Tageszeit lässt es schon vermuten, der Check Inn im Hostel muss noch warten. Wohl bemerkt ist dies unsere erste Hostelerfahrung zusammen in Südamerika.
Aber ein bisschen durch den Ort schlendern tut nach einer Nacht im Bus ganz gut.
So machen wir uns auf ins Dorf. Und was soll ich sagen?! Ich fühle mich direkt wohl!Betritt man die kleine „Hauptstraße“, befindet man sich direkt in einem bunten Gewusel, es wimmelt von Anbietern offizieller Büros. Jeder wirklich jeder begrüßt dich, als ob sie wissen, Du bist neu angekommen und quatscht dich an. Erst einmal einen Überblick verschaffen, sich in Ruhe umsehen und alles wirken zu lassen. Wir lassen uns von diversen Anbietern beraten, lassen uns die verschiedene Tour Angebote geben und begeben uns mit all den Informationen zurück zur Unterkunft, um da eine zweite Meinung einzuholen, obwohl die Entscheidung schon mehr oder weniger gefallen ist.

Eine Tour ist kein Muss, aber scheint auf jeden Fall die bessere Wahl zu sein. Auf eigene Faust, beispielsweise einen Mietwagen, alles zu unternehmen ist auch machbar, doch kommt für mich nicht in Frage. Ich würde gern so viel wie möglich erfahren, alle Besonderheiten erklärt bekommen, um dadurch alles noch intensiver aufnehmen zu können…

Aber hey, eigenständig durch die schönsten Landschaften zu fahren, hat ganz sicher auch seinen speziellen Reiz.

Ein straffes Programm liegt vor uns, denn nach Rücksprache mit dem netten Personal im Hostel und gekonnten Flirtversuchen, die uns noch zu einer Einladung zum BBQ abends verhalfen, buchen wir eine Tour. Sechs (!!) Tage. Aber davon sind drei in der Atacama und drei in der Uyuni Salzwüste.

Lange habe ich von diesem Fleck Erde geträumt und mich gefragt, wie es wohl ist, mitten drin zu sein und jetzt ?! Jetzt fahre ich hier durch und kann mein Glück nicht fassen, kann nicht in Worten ausdrücken, wie dankbar und überwältigt ich bin. Und das ist erst der Anfang!

Bevor das straffe Programm startet, haben wir noch einen Tag für uns.

Es lohnt sich, durch den Ort zu schlendern, die herzlichen Menschen zu beobachten, Wäsche abzugeben und sich mit Snacks einzudecken.Auf eigene Faust etwas erleben, bevor die geführten Touren am Nachmittag starten. Ich kann es jedem empfehlen… Mit dem Fahrrad durch die Wüste! So richtig staubig und über Straßen, die mit Sand bedeckt sind, dahin zu driften, umgeben von der trockensten Wüste der Welt, der Atacama Wüste.

 

Bei den kleinen Quellen und grünen Flächen mag man das gar nicht recht glauben. Es ist für mich ein unfassbar überwältigendes Gefühl, so mitten drin zu sein. Zu einer kleinen Höhle zwischen den Felsen soll es gehen. Beschilderung?! Fehlanzeige, aber durch eine gute Beschreibung eines netten Kerls im Ort, einem erstaunlich intakten Gedächtnis, gute Augen und das aufmerksame Wahrnehmen der Umgebung findet sich der unscheinbare Eingang. Klettert man durch Schluchten hindurch und geht ein Stück in das Innere, befindet man sich in einer hohen Steinburg. Ganz alleine stehe ich da. In diesem Moment macht sich große Dankbarkeit, dieses Wunder zu erleben, Reisen zu können und sich Träume zu erfüllen, in mir breit.

Selig geht es zurück, denn am Nachmittag steht schon der nächste Punkt auf dem Programm: Valle de la Luna.

Nach einer 20-minütigen Anfahrt klettern wir aus dem Minibus, betreten das Tal des Mondes. Hier kann an sich auf einen richtigen Abenteuerspaziergang begeben. Denn wir kriechen durch die Salzhöhlen Cuevas de Sal, welche durch den verwehten Sand unscheinbar wirken und nicht den Anschein machen, aus Salz zu bestehen, aber ich habe es getestet.



Mit meiner Zunge habe ich über die Wände geleckt und muss sagen, unangenehm salzig war’s. Mit kleinen Sandkörnern zwischen den Zähnen klettern wir Felsen hoch, durchwandern kleine Schluchten,bewundern den Mirador de Kari-Piedra del Coyote, den Coyote-Felsen und dann,  nach einer halben Stunde Fußmarsch, gelangen wir an den höchsten Punk über der Atacamawüste.


  

Die beeindruckende Sandlandschaft mit hohen Felsen und großen Sanddünen zu bestaunen ist mit Worten nicht zu beschreiben. Die Farben und Gewalten der Natur packten mich. Die Landschaft liegt mir zu Füßen und mir kommt in den Sinn, wie unwirklich dieser Ort wirkt. Es ist ein wahres Wunder! Duna Mayor ist der höchst gelegene Punkt und die Aussicht verleiht einem das Gefühl, man sei tatsächlich auf dem Mond gelandet.

   

Es war ein Gefühl, ein inneres Schreien, dass dort meine Reise startet, dass ich einfach dem folge, was ich fühle. Manchmal frage ich mich, ob es Schicksal ist oder ob es durch etwas Bestimmtes ausgelöst wurde, dass ich mich so zu diesem Land hingezogen fühle. Denn da ruht eine gewisse Verbundenheit in mir, so viel kann ich sagen, schon jetzt!

Im Moment kann ich mein Glück kaum fassen. Selten habe ich mich besser gefühlt!

In dieser kurzen, aber sehr intensiven Zeit haben wir schon so viel gesehen und erlebt und das dieses Gefühl noch lange anhalten wird, lässt mich so sehr strahlen.
Gefühle und Gedanken, die entstehen, wenn du den Sonnenuntergang in solch einer Landschaft erlebt. Himmel und Erde scheinen sich zu vereinen und die Sonne lässt alles erst richtig glänzen und leuchten, bevor der Himmel sich verfärbt und die Umgebung in warmes, ruhiges Licht taucht, bis die Dunkelheit siegt und der Tag sich verabschiedet.
 
 

Am nächsten Morgen ging es erneut mitten hinein in diese Landschaft. Die Natur begrüßte uns mit einem schwarzen Himmel. Viele viele Sterne sind zu sehen und schon zum dritten Mal in kürzester Zeit blicke ich hinauf und bewundere diesen klaren Sternenhimmel. Es ist frisch und die Müdigkeit lässt sich nicht leugnen. Doch das Wetter meint es gut mit uns, innerhalb von kürzester Zeit wechselte das Schwarz am Himmelszelt zu warmen Farben und lässt sanft gefärbte Wolken über den Bergen erscheinen. Ein tolles Naturschauspiel, welches sich am Horizont abspielt. Die Sonne ist noch nicht richtig hinter den Spitzen der Berge hervorgekrochen, taucht diese aber in die schönsten Farben von orange, rosa, violett, gelb, blau und rot. Eingehüllt wie in einen Schleier, erstrecken sich dahinter immer weitere Berge.

Auf unserem Weg begegnen wir Eseln am Straßenrand und sammeln duftende Kräuter.
Langsam bettet sich die dunkle Landschaft in das Licht der Sonne und alles fängt an zu leben und zu leuchten. Anfänglich könnte man meinen, es handle sich um eine einfache, dunkle Berglandschaft. Doch mit der Sonne lässt sich erkennen, wie schön hell, grün, aber auch sandig alles ist.
Unser erster Stopp. Mitten im Irgendwo halten wir um 6:30Uhr an und bekommen Frühstück. Vor uns eine Straße, die ins Unendliche führt, so macht es den Anschein.

Die erste Klamottenschicht wird abgelegt.
Denn auch wenn man Wüste mit Hitze und Trockenheit verbindet, so ist warme Kleidung hier ein Muss. Denn in der Nacht gehen die Temperaturen gerne mal unter 0 Grad und so ist für den Tag Zwiebellook angesagt.

Der Tag wird voller Lagunen sein.
Die erste Laguna Red Stone empfängt uns mit kräftigem Wind und wunderbaren Farben, die wie gemalt wirken. In der wunderschöne Berglandschaft breitet sich eine Bucht vor unserem Auge aus, welche mit einer weißen Salzschicht bedeckt ist. Rote und grüne Algen, daher auch der Name, runden dieses Naturschauspiel ab. Der Wind haut mich fast um… Doch die malerische Gegend hat mich total in ihren Bann gezogen und ein breites Grinsen setzt sich in meinem Gesicht fest und Tränen schießen mir in die Augen (ob vor Freude oder vom starken Wind hervorgerufen, ich kann es nicht sagen). Der Reißverschluss der Jacke wird noch ein Stück höher gezogen und die Mütze noch etwas weiter über die Ohren. Bis es weiter geht. Wir fahren durch die Landschaft, diese unfassbare weite Natur, begegnen auf dem Weg immer wieder Vicuñas, eine Art Lama, die man in Chile und auch Argentinien antrifft.

Eine nächste Lagune erstreckt sich vor unserem Auge. Diese Farben und die Schönheit der Natur. Ich weiß nicht ob man das nachempfinden kann, wenn man nicht selbst davor steht. Am Ende könnte man denken, es ist alles immer wieder das Gleiche, aber dem ist nicht so. Jedes Mal sind Farben und Zusammenspiel der Natur unterschiedlich und für mich verliert es nicht an Schönheit.

Laguna Tuyaito zum Beispiel, mit diesem türkisenen Wasser, ist umgeben von schroffen Bergen und eine sagenhafte Ruhe umgibt sie.

Der Vulkan Putaña begleitet uns während der Tour durch diese einzigartige Landschaft und ist immer mal mehr, mal weniger sichtbar. Wunderschön, wie er am Horizont emporragt und mit seiner schneebedeckten Schicht das Auge verzaubert.

Immer tiefer in die phänomenale Landschaft führt uns der Weg zur nächsten Lagune, man sagt, dies sei die schönste und klarste Lagune der Atacamawüste. Doch liegt es ja auch oft im Auge des Betrachters. Für mich ist keiner dieser Orte miteinander vergleichbar. Alle haben ihren Reiz und ganz eigene Besonderheiten zu bieten.



Man muss sich vorstellen, dass wir keine große Erkundungstour zu Fuß bei diesen Stopps machen können. Wir halten an, steigen aus, lassen das Gesehene auf uns wirken, versuchen die markierten Wege nicht zu verlassen, es sei denn man ist so verrückt und bricht die Regeln um ein schönes Foto zu machen, bis man zurückgerufen wird. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass wir uns im Naturschutzgebiet bewegen und leise sein sollen, um die Lebewesen nicht mehr als nötig zu stören.



So neigt sich dieser Tag dem Ende zu und wir machen ein letztes Mal Halt.

Wie abwechslungsreich dieser Tag ist, was für unwirkliche Orte wir betreten, so wie die Salar de Atacama. Ein Teil der Wüste ist mit Salz bedeckt, die Laguna Chaxa befindet sich in solch einem Gebiet.

   

Hier treffen wir zahlreiche Flamingos an und bestaunen eine ganz andere Seite der Wüstenlandschaft. So sitzen wir da, zählen die Tiere und beobachten die Spiegelung im Wasser dieser pinken Vögel.



Der nächste Morgen: 
Wenn du um 4 Uhr aufstehst und deinen Bikini unter fünf Schichten Klamotten verdeckst, weißt du, dass das Reisen einfach nur coole Sachen hervorbringen kann. Denn es geht zu dem Geyer del Tatio. Es ist das höchste Geysirfeld der Welt und liegt auf ca 4300 m über dem Meeresspiegel. Ein spektakuläres Schauspiel der Natur ist dort vorzufinden. Ungefähr 80 Geysire schießen aus der Erde empor, sprudeln vor sich hin und verleihen den Eindruck, man sei auf einem anderen Planeten. So etwas habe ich bei Lebzeiten noch nicht gesehen. Es ist eiskalt, so dass man die dampfende Erde richtig spüren und auch sehen kann. Immer wieder bleiben wir stehen, weil es neben oder vor uns zischt und knackt und Wasser aus der Erde geschossen kommt.


Nach der Erkundungstour gibt es ein Frühstück im Freien und ich kann sagen, so ein heißer Tee ist eine Wohltat. Doch wem das nicht reicht, der ergreift die Möglichkeit, sich einmal in dem natürlichen, heißen Pool aufzuwärmen.

Ich bin natürlich dabei, habe ich mir doch einmal vorgenommen alles auszuprobieren, was sich mir bietet. Es ist überfüllt aber total angenehm warm. Die heiße Luft steigt auf und bildet Rauch. Kein vergleichbares Erlebnis mit der heißen Quelle für mich alleine vor Laguna Verde, aber dennoch ein Erlebnis!
Ist man erst einmal auf den Geschmack gekommen scheint das nächste Ziel ideal zu sein. Denn wir begeben uns wieder in die Salar de Atacama, um ein Bad in der Laguna Piedra zu nehmen. Nur 15 km vom Ort San Pedro de Atacama liegt diese Salzlagune entfernt, welche wunderbar zum Floaten einlädt, da der Salzgehalt so hoch ist (höher als 40 %), dass man sich im Wasser treiben lassen kann, ohne unter zu gehen.



Wichtig ist das Abduschen im Anschluss, denn das Salz auf der Haut zieht schon nach einigen Minuten…

Nicht weit entfernt wartet schon eine weitere Besonderheit auf uns.

Ein Erdloch, Ojos del Salar mit eiskaltem Wasser. „Jump in!“ wird uns zu gerufen, doch ich kann mich nicht überwinden zu springen, möchte mir aber auch dies Möglichkeit nicht entgehen lassen. Also suche ich mir einen Einstieg am Rad und tauche in das kalte Wasser.
Es ist einfach unglaublich, in einem Erdloch zu schwimmen und diese einmalig schöne Landschaft um sich herum zu bewundern. Was die Natur mit all ihrer Kraft doch immer wieder Schönes hervorbringt.

Wer nun denkt, das muss es doch nun endlich mal gewesen sein. Ja, fast!

Zum Abschluss besuchen wir Laguna Origen oder auch Laguna Tebinquinche. Hier erleben wir die goldene Stunde vor Sonnenuntergang und picknicken. Zum Ende all dieser ereignisreichen Tage wurde ich mit einem der schönsten Sonnenuntergänge belohnt. Ich werde den Anblick dieses Farbenzusammenspiels niemals vergessen. Alles ist in einem perfekten Einklang und rundet diese drei Tage Atacama Wüste einfach ab, ohne dass ich dem noch viele hinzufügen kann.

Das Licht war perfekt, die Farben so im Einklang mit der Kulisse. Ein Picknick rundet alles ab und somit verabschiede ich Chile vorerst und ziehe in ein weiteres Land aber kann mit Sicherheit sagen, dass wir uns wiedersehen werden. Dass es so schnell und intensiv sein würde, dieses Wiedersehen, ist eine andere Geschichte, vielleicht sogar eine Liebesgeschichte…

Diese Tage, ja diese Natur, haben mich verzaubert. Habe ich doch so viele Lagunen und Landschaften erlebt, alle unterschiedlich und doch so gleich! Beobachte ich Flamingos in der Salar de Atacama, bin ich in einem Salzsee gefloatet, begegnete den Lamas der Wüste, habe die heiße Quellen aus der Erde sprudeln sehen und ein heißes Bad in einem natürlichem Pool genommen. Bin zur Abkühlung in ein Loch mit eiskaltem Erdwasser gesprungen und habe wunderbare Sonnenauf- und -untergänge sehen dürfen. Blickte über das Tal des Todes, Valle de la Muerte, fuhr durch das Regenbogental der Atacama Wüste, Valle del Arcoris, und machte einen Stopp im Dorf Toconao.

So richtig glauben kann ich das nicht, verarbeiten und begreifen fällt in diesen Tagen sowieso schwer und dann ist da diese eine Frage, diese, die mich so oft überkommt, die in meinem Kopf herumschwirrt und mir bewusst macht, wie gut ich es habe, was für ein Glück es doch ist, dass mein Herz mich genau dort hingebracht hat. Verändert Reisen einen Menschen? Verändert diese Reise mein Leben? Ich denke, eine Antwort braucht Zeit, aber mit Sicherheit kann ich sagen, dass meine Einstellung sich schon jetzt gewandelt hat.

Die Bilder zeigen Ausschnitte dieser Naturschauspiele, aber können nicht ansatzweise die Gefühle transportieren, die sich zu der Zeit in mir ausgebreitet haben.